Starke Kursverluste im DAX – 7,8 Prozent Wochenverlust auf 10.125 Punkte – Alle DAX-Werte im Minus – ThyssenKrupp, RWE und K+S mit rund 11 Prozent Verlust

Mit einem Wochenverlust von fast 8 Prozent ging es beim größten Deutschen Aktienindex DAX deutlich in den Keller. Der DAX beendet damit eine rabenschwarze Woche mit einem Verlust von 861 Punkten. Eine nach der anderen Marke brach und auch die 200-Tage-Linie hat der DAX nach unten durchbrochen. Am Freitag ging das Kursbarometer DAX bei einem Stand von 10.125 ins Wochenende.

Starke Kursverluste im DAX – 7,8 Prozent Wochenverlust auf 10.125 Punkte

Am Montag schien die Welt noch in Ordnung. Griechenland bekommt das dritte Rettungspaket und sorgt damit für eine Stabilisierung in Europa. Eigentlich beste Voraussetzungen für Kursgewinne. Allerdings sorgten bereits am Nachmittag schwache US-Konjunkturdaten für dunkle Wolken über dem Handelssaal. Am Tagesschluss ging der DAX 0,4 Prozent schwächer aus dem Handel. Bei einem lustlosen Handel trat der DAX am Dienstag auf der Stelle und ging mit einem Minus von 0,2 Prozent so gut wie unverändert aus dem Handel. Einen schwachen Tag erlitt der DAX am Mittwoch mit einem Tagesverlust von 2,1 Prozent. An Chinas Börsen ging es wieder deutlich nach unten und die Ängste, dass die Kursverluste, die bereits schwächelnde Realwirtschaft weiter nach unten ziehen könnten, sorgten auch hierzulande für Kursverluste. Vor allem exportorientierte Unternehmen gaben deutlich nach. Am Donnerstag setzte sich der Kursverfall fort. Neben der Wirtschaftsschwäche in China machen zunehmend die abwertenden Währungen vieler Schwellenländer Sorgen. Der Kursverfall an den Rohstoffmärkten bot weitere Argumente für Kursverluste. Zu einem Tanz für die Bären kam es schließlich am Freitag. Am Tag des Verfalltages für die August-Optionen brach der DAX um 2,9 Prozent ein. Einkaufsmanagerindizes aus China und den USA lieferten überraschend schwache Daten. Da konnte selbst der positive deutsche Frühindikator die Märkte nicht mehr retten.

Alle DAX-Werte im Minus

Dem starken Abwärtstrend der vergangenen Woche konnte sich keine einzige Aktie aus dem DAX wirklich entziehen. Zum Wochenschluss notieren alle 30 DAX-Werte im Minus. Da erscheinen Aktien mit Kursverlusten von 3 Prozent wie Gewinner. Die geringsten Kursverluste von 3,3 Prozent gab es bei den Dividendentiteln von HeidelbergCement. Damit schneidet die Aktie des Zementherstellers nicht nur am aktuellen Ende gut ab – auch auf Sicht von einem Jahr gehört der Titel mit einem Gewinn von 20 Prozent zu den besten Performern. Obwohl neben den Exportwerten wie dem Automobilbereich auch der Finanzsektor unter den Kursverlusten litt, entwickelten sich die Papiere von Münchener Rück mit einem Wochenverlust von 3,6 Prozent relativ robust.

ThyssenKrupp, RWE und K+S mit rund 11 Prozent Verlust

Den höchsten Kursverlust von 11,7 Prozent gab es für die ThyssenKrupp-Papiere. Der Verfall der Rohstoffpreise machte sich auch bei den Stahlpreisen bemerkbar und belastete damit den Akteinkurs von ThyssenKrupp. Das Papier des Stahlherstellers verlor 2,58 Euro auf 19,54 Euro. Neben der allgemeinen Abwärtsbewegung leidet der Kurs von ThyssenKrupp auch unter negativen Analystenkommentaren. Die negativen Quartalszahlen von RWE sorgten in der vergangenen Woche für weitere Kursverluste. Die Aktie verlor 11,5 Prozent auf 14,54 Euro. Die Risiken bei RWE sind derzeit sehr hoch und so kam es zu weiteren Verkaufsempfehlungen für die Papiere von RWE. Der Rohstoffwert K+S kam trotz laufendem Übernahmeangebot zu 41 Euro durch Potash unter die Räder und gab 10,6 Prozent auf 33,52 Euro nach.

Ausverkauf könnte zur Stabilisierung führen

Der regelrechte Ausverkauf am Aktienmarkt könnte dazu führen, dass sich die Kurse in den kommenden Tagen stabilisieren. Die schwachen Frühindikatoren und die Probleme in China und den Schwellenländern sowie die fallenden Rohstoffpreise sind nun eingepreist. Wenn sich die Börsianer beim DAX wieder auf die Stärke der DAX-Unternehmen konzentrieren, könnte es wieder zu einer Erholung kommen. Auch eine möglich gewordene Verschiebung der Zinserhöhungen in den USA könnten dazu beitragen. Liegen die Nerven um die Konjunktur- und Währungskurs-entwicklungen und Chinas und weiterer Schwellenländer blank, könnte der Ausverkauf noch ein paar Tage andauern. Die nächsten Tage sollte daher die Kursentwicklung an den Märkten genau verfolgt werden um ggfs. kurzfristig wieder auf dem günstig gewordenen Niveau einzusteigen.

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