DAX verliert zum Jahresauftakt 8,3 Prozent auf 9.849 Punkte – schwächster Jahresstart seit 1988 – Lufthansa gewinnt gegen den Trend 2,5 Prozent

Das Jahr 2016 hat der DAX mit einem klassischen Fehlstart begonnen. An vier von fünf Handelstagen fuhr der Deutsche Aktienindex Verluste ein. Damit hat der deutsche Aktienmarkt den schwächsten Jahresstart seit 1988 erlebt. Die Kursverluste in der ersten Handelswoche des Jahres summieren sich auf einen Wochenverlust von 8,3 Prozent. Damit hat der DAX 894 Punkte an Wert verloren und ist unter die Marke von 10.000 Zählern gerutscht. Zum Handelsende notiert der DAX bei 9.849 Punkten.

DAX verliert 8,3 Prozent auf 9.849 Punkte

Bereits vor der Eröffnung des DAX am ersten Handelstag gab es düstere Nachrichten aus Asien. In China sind die Kurse so stark eingebrochen, dass gleich am ersten Handelstag eine neue Regel den Handel vorzeitig beendete. Chinesische Kleinaktionäre verkauften in großem Stil Aktien, weil sie aufgrund der Schwäche Verkäufe und Kursverluste durch Großinvestoren erwarten, deren Haltefristen demnächst auslaufen. Dies führte beim DAX zu einem Tagesverlust von 4,3 Prozent. Nach den starken Verlusten kam es am Dienstag immerhin zu einer kleinen Verschnaufpause bei der es nicht weiter nach unten ging. Der DAX erholte sich leicht um 0,3 Prozent. Bereits am Mittwoch sorgten weitere Kursverluste am Chinesischen Markt sowie eine weitere Abwertung der chinesischen Währung Yuan für Tagesverlust von 0,9 Prozent beim DAX. Auch der Verfall der Rohstoffpreise setzte sich weiter fort. Am Donnerstag ging es um weitere 2,3 Prozent nach unten und am Freitag notierte der DAX 1,3 Prozent schwächer.

Lufthansa gewinnt gegen den Trend 2,5 Prozent

Die Papiere der Deutschen Lufthansa sind die einzigen Dividendentitel im DAX, welche die erste Handelswoche mit einem Kursgewinn beendeten. Der weitere Verfall bei den Kerosinpreisen sorgt für geringere Ausgaben bei den Treibstoffkosten. Dies erhöht am Ende das Ergebnis. Der starke Ölpreisverfall sorgt dafür, dass alle Industrien mit einem hohen Rohstoffverbrauch durch günstigere Preise profitieren. Die Papiere der Deutschen Lufthansa legten 36 Cent auf 14,92 Euro zu. Aktien des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care hatten mit einem Wochenverlust von 0,3 Prozent immerhin den geringsten Wochenverlust zu verkraften.

Automobilsektor verliert deutlich

Starke Kursverluste gab es dagegen bei den Automobilwerten. Neben dem Abgasskandal belastet nun der für die deutschen Premiumhersteller wichtige chinesische Absatzmarkt. Mit der Abschwächung der chinesischen Wirtschaft werden auch die Käufe neuer Autos zurückgehen. Erste Bremsspuren in den Absatzzahlen waren bereits sichtbar und so haben die Kurse der Automobilhersteller deutlich nachgegeben. Aktien von BMW gaben um 14,5 Prozent auf 83,44 Euro nach, Volkswagen verbilligten sich um 13,9 Prozent auf 115,10 Euro und Daimler notieren 12,1 Prozent schwächer bei 68,19 Euro. Infineon als Großlieferant für PKW-Speicherchips kam ebenfalls unter die Räder. Der Kursverlust beträgt 11,6 Prozent auf 11,93 Euro.

Risiken belasten Aktienmärkte

Auf eine schnelle Erholung an den Aktienmärkten sollten Anleger derzeit nicht setzen. Zu groß ist das Risiko einer Abschwächung der chinesischen Wirtschaft mit weitreichenden Folgen. Zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen im Nahen Osten sorgen für Verunsicherung und könnten jederzeit mit negativen Meldungen die Börsen überraschen. Aus diesem Grund könnte die Talfahrt an den Börsen noch weitergehen. Sollte es dagegen zu einer schnellen Erholung am chinesischen Aktienmarkt kommen, könnte dies auch die deutschen Dividendenpapiere wieder aus dem Keller holen. Da momentan allerdings die Risiken überwiegen, sollte man sich mit Neuengagements durchaus etwas Zeit lassen.

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