DAX setzt schwachen Jahresauftakt fort und verliert 3,1 Prozent auf 9.545 Punkte – E.on, RWE, Deutsche Börse und adidas legen gegen den Trend zu – Lufthansa, Heidelbergcement und Commerzbank verlieren mehr als 7 Prozent

Auch in der zweiten Woche im neuen Jahr hat der DAX Punkte verloren. Mit dem erneuten Rückgang von 3,1 Prozent hat sich beim Deutschen Aktienindex bereits ein Jahresverlust von mehr als 10 Prozent angehäuft. In der vergangenen Woche gab der Aktienindex der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften 304 Punkte nach und notiert bei aktuell 9.545 Punkten. Damit ist der Aktienmarkt auf ein Niveau zurückgefallen, das er zuletzt im September 2014 verlassen hatte.

DAX verliert 3,1 Prozent auf 9.545 Punkte

Nach den Verlusten der Vorwoche ging der DAX am Montag noch uneinheitlich aus dem Handel. Ein geringfügiger Verlust von 0,2 Prozent wurde nach dem schwachen Jahresauftakt schon als positive Wende gesehen. Deutlich nach oben ging es am Dienstag. Mit einem Tagesgewinn von 1,6 Prozent löste der Handel bei einigen Händlern Freudensprünge aus. Stabile Absatzzahlen auf dem chinesischen Automobilmarkt haben die Papiere der Autohersteller beflügelt. Wenig verändert zeigte sich der Börsenhandel am Mittwoch mit einem Tagesverlust von 0,2 Prozent. 1,7 Prozent nach oben ging es am Donnerstag, was nach einem zwischenzeitlichen Tagesgewinn von 3,5 Prozent ein schwaches Tagesergebnis ist. Nach unten ging es vor allem im Automobilsektor, nachdem in Frankreich gegen Renault in Sachen Abgaswerte ermittelt wurde. Schwache Konjunkturdaten schickten am Freitag den DAX mit einem Tagesverlust von 2,5 Prozent ins Wochenende. 

E.on, RWE, Deutsche Börse und adidas legen gegen den Trend zu

Positive Analysteneinschätzungen führten bei den Versorgeraktien zu Kursgewinnen. Die Papiere von E.on legen im Wochenverlauf 1,7 Prozent auf 8,19 Euro zu und die RWE-Aktien gewinnen den gleichen Prozentsatz auf 10,82 Euro. Die hohe Volatilität an den Aktienmärkten lässt die Kasse des Börsenbetreibers Deutsche Börse klingeln. Mit einem Wochengewinn von 0,9 Prozent gehört das Papier zu den Spitzenwerten. Mit einem Wochengewinn von 0,7 Prozent folgen nur noch adidas mit einer positiven Wochenperformance.

Lufthansa, Heidelbergcement und Commerzbank verlieren mehr als 7 Prozent

Der weitere Verfall beim Ölpreis hat in der vergangenen Woche den Papieren der Lufthansa wenig geholfen. Zu sehr wirkt derzeit die Verunsicherung durch Terroranschläge wie sie in der vergangenen Woche in Istanbul und Indonesien verübt wurden. Generell wirken sich solche Unsicherheiten negativ auf die Reise- und Verkehrsbranche aus. Eine schwache Auslastung im Dezember hat diesen Trend bereits in den Geschäftszahlen der Lufthansa gezeigt. Die Aktie der Deutschen Lufthansa verliert 1,31 Euro auf 13,61 Euro. Aktien des Zementherstellers Heidelbergcement geben 7,5 Prozent auf 64,23 Euro nach und Commerzbank-Aktien verlieren 7,1 Prozent auf 8,06 Euro.

Wenig Hoffnung auf eine schnelle Trendwende

Galt ein Preisrückgang beim Öl in der Vergangenheit als Indikator für eine sich abschwächende Wirtschaft ist dies heute nicht mehr der Fall. Zu sehr hat sich die Wirtschaft vom Ölpreis abgekoppelt und inzwischen alternative Energiequellen für sich entdeckt. Ein Überangebot durch Fracking in den USA und das erneute Anfahren der Erdölgewinnung im Iran sorgen für einen Druck auf den Ölpreis. Aktuelle Untersuchungen sagen auch, dass der Rückgang der chinesischen Wirtschaft keine Folgen für Deutschland haben wird. Dennoch ist die Verunsicherung groß. Mit schwachen US-Konjunkturdaten wurde das Vertrauen in die Aktienmärkte erneut belastet. Kursverluste waren die Folge. Solange die Unsicherheit besteht, wird es auch zu keiner Erholung an den Aktienmärkten kommen. Dies könnte durchaus etwas dauern. Eine Trendwende wird sich dann abzeichnen, wenn in Sachen Zinserhöhung in den USA mehr Gewissheit über die nächsten Schritte herrscht und erste Unternehmen mit positiven Meldungen die Aktienmärkte überraschen.

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