DAX verliert nach sehr volatiler Woche 0,8 Prozent auf 9.557 Punkte – Henkel, Beiersdorf und Vonovia legen gegen den Trend zu – ProSiebenSat1, ThyssenKrupp und Commerzbank verlieren über 5 Prozent

In der vergangenen Woche ging der DAX nach starken Schwankungen leicht im Minus aus dem Handel. Der Wochenverlust von 0,8 Prozent bildet die ganze Dramatik der vergangenen Woche dabei in keiner Weise ab. Auf Wochensicht steht ein Verlust von 74 Punkten in den Büchern. Am Freitag beendete der DAX den Handel bei einem Stand von 9.557 Punkten. Der Sprung über die 10.000er Marke war damit nur von kurzer Dauer.

DAX verliert nach sehr volatiler Woche 0,8 Prozent auf 9.557 Punkte

Die vergangene Handelswoche stand ganz im Zeichen des Referendums Großbritannien über den Austritt aus der Europäischen Union. Nachdem der Ausgang lange Zeit als ungewiss galt, haben zu Wochenbeginn die Wettbüros Tendenzen über ein Scheitern des Referendums ausgemacht. Dies sorgte beim DAX zu einem deutlichen Kurssprung. Der Deutsche Aktienindex legte im Handelsverlauf um 3,4 Prozent zu. Am Dienstag sorgte zusätzlich ein positiver ZWE-Indikator für Kursgewinne von 0,5 Prozent. Am Tag vor dem Referendum ging es beim DAX um 0,6 Prozent nach oben und selbst am Tag der Entscheidung überwog die Freude der Brexit-Gegner mit einem Tagesplus von 1,9 Prozent beim DAX. Wettbüros bewerteten ein Scheitern des Referendums bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent. Ganz dick kam es dann aber am Freitag. Als bekannt wurde, dass die Brexit-Befürworter am Ende den engen Ausgang für sich entscheiden konnten, sackte der DAX deutlich ab. Im weiteren Tagesverlauf kam es zu einer leichten Erholung und der DAX ging nur noch mit einem Tagesverlust von 6,8 Prozent aus dem Handel.

Henkel, Beiersdorf und Vonovia legen gegen den Trend zu

Mit einem Kursgewinn von 4,9 Prozent schoben sich die Papiere von Henkel an die Spitze der Wochengewinner. Hier wirkt sich die Übernahme des amerikanischen Wasch- und Reinigungsmittelherstellers The Sun Products positiv aus. Zum Handelsende lag die Henkel-Aktie 4,93 Euro über dem Schlußkurs der Vorwoche und legte damit 4,9 Prozent auf 104,70 Euro zu. Die als defensiv gehandelte Aktie des Nivea-Herstellers Beiersdorf legte um 3,6 Prozent auf 80,11 Euro zu. Der Immobilienkonzern Vonovia gehört mit einem Plus von 3,3 Prozent ebenfalls zu den Wochengewinnern.

ProSiebenSat1, ThyssenKrupp und Commerzbank verlieren über 5 Prozent

Die schwärzeste Woche hatten die Papiere von ProSiebenSat1. Der Medienkonzern wurde nach Aussagen von Händlern von den Analysten heruntergestuft. Der Wochenverlust liegt bei 6,3 Prozent auf 39,30 Euro. Die konjunktursensible Aktie des Stahlherstellers ThyssenKrupp gab um 5,8 Prozent auf 17,42 Euro nach. Die stark unter dem Brexit leidenden Bankaktien legten zu Wochenbeginn stark zu. Die hohen Kursverluste vom Freitag werden damit wieder relativiert und so erscheint der Kursverlust bei der Commerzbank von 5,1 Prozent auf 6,20 Euro moderat.

DAX auf der Suche nach Orientierung

Nachdem eigentlich die Mehrheit inzwischen von einem Verbleib Großbritanniens in der EU ausgegangen ist, erwarteten Analysten nach dem Wahlausgang den Start einer Sommerrally. Doch damit ist jetzt erst einmal Schluss. Die Rally ist ins Wasser gefallen und die Unsicherheit überwiegt. Das Gute ist erst einmal, dass der Austritt nicht von heute auf morgen erfolgt und die Parteien innerhalb der nächsten zwei Jahr die Bedingungen für einen Austritt festlegen. Was aber in jedem Fall bleiben wird, sind höhere Hürden und damit auch höhere Kosten für Exportunternehmen. Was auch die nächsten Wochen bleiben wird, ist Unsicherheit über die letztendlichen Konsequenzen des Austritts. Bis dahin und bis es wieder eindeutige Wachstumssignale von der Wirtschaft gibt, wird der DAX erstmal schwanken und keine eindeutige Richtung einschlagen. Aktuell ist damit eine Marktphase in der man nicht voll investiert sein muss und die mit Sicherheit jede Menge für Neuengagements bietet.

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