DAX verliert 1,1 Prozent auf 10.511 Punkte – Linde, BASF, infineon und RWE mit ordentlichen Kursgewinnen – Commerzbank, Deutsche Lufthansa und Deutsche Börse mit hohen Kursverlusten

Negative Schlagzeilen und Unsicherheiten über die weitere Entwicklung haben sich in der vergangenen Handelswoche belastend auf den deutschen Aktienmarkt ausgewirkt. Der Aktienindex DAX verlor 1,1 Prozent an Wert was einem Punkteverlust von 116 Punkten entsprach. Damit ist der DAX von 10.627 Punkte aus der Vorwoche auf 10.511 Punkte gefallen.

DAX verliert 1,1 Prozent auf 10.511 Punkte

Bereits am Montag zeichnete sich die schwache Entwicklung beim DAX ab. Mit einem Tagesverlust von 2,2 Prozent ist der Start in die Woche kräftig misslungen. Hohe Kursverluste bei der Deutschen Bank wirkten sich negativ auf den Aktienmarkt aus. Auch am Dienstag setzte der DAX die Talfahrt fort. Nach den starken Vortagesverlusten sind diese deutlich geringer ausgefallen, eine Gegenbewegung wie es nach hohen Tagesverlusten oft der Fall ist, blieb aber aus. Besonders die Einzelwerte Commerzbank, Volkswagen und Lufthansa sorgten mit eigenen Problemen für fallende Kurse. Am Tagesende bleibt ein Verlust von 0,3 Prozent. Nach einem Verlust von 3 Prozent in den vorangegangenen drei Handelstagen setzte am Mittwoch die ersehnte technische Gegenbewegung ein. Zur Wochenmitte beendete der DAX den Handel mit einem Plus von 0,7 Prozent obwohl die Aussagen der Notenbanken und Konjunkturdaten keine Impulse sendeten. Wenig Bewegung gab es am Donnerstag – der DAX verlor 0,3 Prozent – bevor es am Freitag mit 1 Prozent relativ gut nach oben ging. Deutlich geringere Höhen zu möglichen Strafzahlungen der Deutschen Bank sorgten für Kursgewinne bei den Bankaktien, die noch mit starken Kursverlusten in den Freitagshandel gestartet sind.

Linde, BASF, infineon und RWE mit ordentlichen Kursgewinnen

Neue Spekulationen um eine Übernahme von Praxair sorgten für einen Kurssprung der Linde-Aktie. Der Kurs notiert 4,3 Prozent über dem Stand der Vorwoche bei 151,30 Euro. Aktien von BASF legten in einem schwachen Aktienmarkt 3,8 Prozent zu und beendeten den Handel bei 76,11 Euro. Mögliche Übernahmen im Technologiebereich sorgten für Phantasie bei den infineon-Papieren. Diese stiegen um 2,5 Prozent auf 15,88 Euro. Die hohe Nachfrage nach den Innogy-Papieren sorgt für einen Kursgewinn bei RWE. Die Abspaltung der Tochter bringt bei einem höheren Emissionspreis deutlich mehr Geld in die Kasse von RWE. Aktien von RWE legten 2,2 Prozent auf 15,33 Euro zu.

Commerzbank, Deutsche Lufthansa und Deutsche Börse mit hohen Kursverlusten

Am Ende der Kursentwicklung im Vergleich zur Vorwoche liegen die Papiere der Commerzbank mit einem Abschlag von 8,9 Prozent. Das Unternehmen setzt den Rotstift an und will 9.600 Stellen streichen. Aufgrund der hohen Restrukturierungskosten und schwachen Gewinnentwicklung werden die Aktionäre wohl über Jahre auf Dividendenzahlungen verzichten müssen. An der Börse notiert die Commerzbank-Aktie 56 Cent schwächer bei 5,74 Euro. Die Deutsche Lufthansa plant mit der Billig-Tochter Eurowings deutlich zu wachsen und prüft dazu einen Teil der Air Berlin Flotte unter eigener Flagge fliegen zu lassen. Die Strategie der Deutschen Lufthansa besteht darin Ryanair und Easyjet Marktanteile abzunehmen. Diese kostspielige Expansion wird an der Börse noch kritisch gesehen. Der Kurs verlor 5,5 Prozent auf 9,9 Prozent. Aktien der Deutschen Börse verloren gegenüber der Vorwoche 4 Prozent auf 72,15 Euro.

Viel Verunsicherung im Markt drückt auf die Kurse

Aktuell führen einige Unternehmensmeldungen sowie Spekulationen über Zinserhöhungen für Belastungen an den Aktienmärkten. Volkswagen kämpft immer noch mit dem Dieselskandal, der Deutschen Bank macht das Geschäftsumfeld zu schaffen und zusätzlich drohen Strafen durch das US-Justizministerium während die Deutsche Lufthansa im Expansionsfieber steckt. All dies belastet den DAX derzeit im Besonderen. Allerdings könnten positive Überraschungen zu diesen Themen den DAX auch schnell steigen lassen. Bei Volkswagen und Deutsche Bank könnten durchaus geringere Kosten entstehen als heute vielleicht noch befürchtet. Und bei der Deutschen Lufthansa könnte die aktuelle Strategie zu einer goldenen Zukunft führen. Wie sich dies auch entwickeln wird – aktuell belastet all dies den DAX und sofern es nicht zu positiven Überraschungen kommt, wird sich der DAX erst einmal seitwärts bewegen.

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