DAX seit Jahrebeginn 1,6 Prozent im Minus – Merck, Henkel und K+S sind die ersten Wochengewinner in 2015 – Versorger fahren Verluste ein und Lanxess leidet unter negativen Analystenmeinungen – Bullenbrief rät: Liquidität erhöhen

Nach starken Tagesgewinnen und auch Tagesverlusten hat der DAX nach Ablauf der ersten vollen Handelswoche einen klassischen Fehlstart für das Jahr 2015 hingelegt. Der DAX verlor seit dem Jahresendstand von 2014 genau 157 Punkte und ging damit bei einem Stand von 9.649 Punkten ins Wochenende. Der Verlust des laufenden Jahres beträgt damit 1,6 Prozent. 

Ölpreis, Euro und Konjunkturindikatoren belasten Aktienmärkte

Gleich am Montag ging es beim DAX in den Keller. Der Tagesverlust zum Wochenauftakt beträgt 3 Prozent. Der Ölpreis gab erneut deutlich nach. Außerdem sorgten Diskussionen um den Verbleib Griechenlands im Euro-Raum sowie ein schwacher Euro für Verunsicherung. Die Sorge vor einer Deflation in Europa beschleunigte die Tagesverluste. Am Dienstag gab es nach dem Ausverkauf vom Montag kaum Veränderungen und am Mittwoch erholten sich die Märkte mit einem Tagesgewinn von 0,5 Prozent. Ein guter US-Arbeitsmarktbericht sowie eine Stabilisierung der Ölpreise sorgten für Entspannung. Dies sorgte am Donnerstag für weitere Gewinne und die sich abzeichnende Ölrpeisstabilisierung liess den DAX kräftig um 3,4 Prozent nach oben schießen. Bereits am Freitag war die Party schon wieder vorbei. Der DAX gab mehr als die Hälfte der Gewinne des Vortages wieder ab und verlor 1,9 Prozent, nachdem der Ölpreis wieder ins Rutschen kam. Außerdem belastet die schwächer als erwartet ausgefallene Industrieproduktion. Auch der US-Arbeitsmarktbericht offenbarte bei genauerer Betrachtung negative Punkte. So war der Stellenaufbau zwar überzeugend, allerdings zu Lasten fallender Löhne.

Merck, Henkel und K+S sind die ersten Wochengewinner in 2015

Von den 30 DAX-Aktien setzten sich die Papiere von Merck mit einem Wochengewinn 5,8 Prozent an die Spitze des DAX-Feldes. Dem Pharma-Konzern gelang es trotz eines unsicheren Umfeldes deutliche Kurssteigerungen einzufahren. Der aktuelle Kurs für eine Merck-Aktie berägt 82,29 Euro. Mit Henkel setzt sich ein weiteres Unternehmen der eher konjunkturunabhängigen Firmen an die Spitze. Die Henkel-Aktie legte 4,8 Prozent zu und ging bei einem Stand von 92,43 Euro aus dem Handel. Auch die K+S-Aktie konnte sich dem negativen Stimmungsfeld entziehen und gegen den Trend 4,8 Prozent auf 23,75 Euro zulegen. Die sonst für Kursschwankungen eher anfällige K+S-Aktie hält sich damit die letzten Wochen relativ stabil.

Versorger fahren Verluste ein – Lanxess leidet unter negativen Analystenmeinungen 

Den höchsten Wochenverlust mit einem Rückgang um 9,1 Prozent auf 34,46 Euro verzeichneten die Papiere von Lanxess. Auf die Aktie hagelt es seit Tagen negative Analystenkommentare und Abstufungen ein. Diese negtive Stimmung spiegelt sich in der aktuellen Kursentwicklung wieder. Einmal mehr leiden die Versorger-Aktien unter dem fallenden Ölpreis. RWE und E.on kamen deutlich unter die Räder und verloren 7,6 bzw. 7,0 Prozent. Damit sind die RWE-Papiere nur noch 23,72 Euro wert. E.on-Aktien kosten aktuell 13,04 Euro.

Ölpreisentwicklung bestimmt derzeit die Aktienmarktentwicklung – Empfehlung für Liquiditätsaufbau

Momentan hängt die Kursentwicklung der Dividendenpapiere direkt an der Entwicklung des Ölpreises. Fällt der Ölpreis weiter, hat dies negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt. So lange diese Korrelation anhält, wird der DAX nicht auf eigenen Beinen stehen und entsprechend schnell nach oben und unten ausbrechen. Allerdings ist davon auszugehen, dass es sich hier nur um einen vorübergehenden Zustand handelt. Wir gehen davon aus, dass der Ölpreis mit den aktuellen Kursen ein Tief erreicht hat und sich auf diesem stabilisieren wird. Möglicherweise geht es auch wieder etwas nach oben. Wir können uns allerdings auch gut vorstellen, dass die 100 US-Dolar Marke nicht so schnell wieder erreicht wird. Viel bedeutender für die Entwicklung beim DAX dürfte dann die Sorge um eine Deflation in Europa und die Entwicklung der Konjunktur sein. Da wir hier nicht zu viel in 2015 erwarten, dürfte es beim DAX höchstens zu einer leichten Erholung reichen. Daher empfehlen wir bei stärkeren Kursgwinnen im DAX Liquidität durch Verkäufe aufzubauen.

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