DAX markiert neues Allzeithoch bei 10.202,97 Punkten – starke Woche mit 5,4 Prozent Wochengewinn – Fresenius, Conti und Beiersdorf legen zweistellig zu – leichte Verluste bei RWE, ThyssenKrupp und Commerzbank

Starke Schwankungen standen beim DAX in der vergangenen Woche auf der Tagesordnung. Dabei gab es nicht nur starke Tagesänderungen, sondern auch innerhalb einzelner Tage extrem hohe Schwankungen. Notierte der DAX am Morgen noch deutlich im Minus konnte es durchaus passieren, dass am Ende des Tages ein großes Plus auf der Kurstafel stand. In diesem äußerst dynamischen Umfeld legte der DAX auf Wochensicht 5,4 Prozent zu und hat damit neue Allzeithöchststände oberhalb von 10.200 Punkten notiert. Zum Handelsende notierte der DAX 519 Punkte über dem Schlusskurs der Vorwoche bei einem Stand von 10.168 Punkten.

Euro, EZB und Schweizer Nationalbank beflügeln Aktienmärkte

Als Auslöser für die Hausse werden der Euro und die EZB genannt. Die EZB plant mit Anleihekäufen die Konjunktur anzukurbeln und die Anleihemärkte zu stabilisieren. Dies führt zu einer erhöhten Liquidität an verfügbaren Euros, die teilweise im Aktienmarkt angelegt werden und damit die Aktienkurse nach oben treiben. Andererseits verliert dadurch der Euro auch an Wert gegenüber anderen ausländischen Devisen. Als daraufhin die Schweizer Nationalbank den Mindestkurs zum Euro aufgab, kam die Gemeinschaftswährung weiter ins Rutschen. Dies macht die Waren und Dienstleistungen deutscher Unternehmen im Ausland günstiger und beflügelt damit die Export-Geschäfte deutscher Unternehmen.

Am Montag sorgten weiter fallende Ölpreise zunächst auch für fallende Notierungen am Aktienmarkt. Im Tagesverlauf stezten sich jedoch gute Unternehmensdaten durch. Vor allem SAP überraschte positiv. Gingen Analysten von schwachen Zahlen aus, war davon nichts zu sehen. Am Tagesende blieb ein Gewinn von 1,4 Prozent. Am Dienstag stand die Export-Rolle deutscher Unternehmen aufgrund des schwachen Euro im Fokus. Dies sorgte für kräftige Gewinne beim DAX und damit zu einem Tagesgewinn von 1,6 Prozent. In den USA sind die veröffentlichten Einzelhandelsdaten deutlich schlechter als erwartet ausgefallen. Da gerade die US-Wirtschaft stark vom Konsum abhängt, ist dies ein negatives Zeichen. Weil die USA derzeit als Konjunkturlokomotive gelten, hat dies zu Verunsicherung an den Märkten geführt und den DAX 1,3 Prozent niedriger notieren lassen. Am Donnerstag sorgte die Schweizer Nationalbank für ein Kursfeuerwerk mit einem Tagesgewinn von 2,2 Prozent beim DAX. Die Schweizer haben den Mindestkurs aufgegeben. Der Euro verlor daraufhin deutlich und sorgte auch am Freitag mit einem Tagesgewinn von 1,4 Prozent für einen starken Abschluss der Woche.

Fresenius, Continental und Beiersdorf legen nach guten Zahlen mehr als 10 Prozent zu

Unter den DAX-Titeln legten die Papiere von Fresenius mit einem Wochengewinn von 10,9 Prozent am stärksten zu. Neben dem aktuellen Umfeld gab die US-Gesundheitsbehörde grünes Licht für den Bau eines Fresenius-Werkes in den USA. Die Fresenius-Aktie notiert 4,76 Euro höher bei 48,31 Euro. Starke Absatzzahlen deutscher Automobilhersteller beflügeln die Automobilzulieferer. Besonders positiv wirkt sich dies auf die Continental-Aktie aus, die 10,2 Prozent zulegte und bei einem Stand von 188,70 Euro aus dem Handel ging. Auch Beiersdorf hatte ein starkes letztes Quartal und damit die Jahresziele übertroffen. Die Aktie des Nivea-Herstellers legte 10,1 Prozent auf 75,05 Euro zu.

RWE, ThyssenKrupp und Commerzbank mit Verlusten unter 1 Prozent – Verlierer der Woche

Aktien des Versorgers RWE liegen mit einem Wochenverlust von 0,9 Prozent an der Spitze der Wochenverlierer. Der Rückgang des Ölpreises belastet diesen Geschäftsbereiches besonders stark. Immerhin gelang es RWE mit dem Verkauf der DEA-Tochter in der vergangenen Woche zu einem erwarteten Preis dieses Risiko zu reduzieren. Aktien von RWE sind aktuell 23,50 Euro wert. Aktien von ThyssenKrupp litten unter der Abstufung des Stahlsektors. Die Aktie verlor 0,9 Prozent auf 20,73 Euro. Ebenfalls schwächer gingen die Papiere der Commerzbank aus dem Handel. Der Kurs gab um 0,8 Prozent auf 10,54 Euro nach.

Hohe Schwankungen dürften anhalten – Griechenland-Wahl und EZB geben Richtung vor

Die hohen Tagesschwankungen der vergangenen Woche dürften auch die nächsten Tage anhalten. Momentan ist die Richtung in welche sich der DAX bewegt unklar. Solange dies der Fall ist, wird es auch weiter starke Ausbrüche nach oben und unten geben. Für zusätzliche Spannung könnte die EZB-Notenbanksitzung am 22. Januar sorgen. Dass die Notenbank Liquiditätsmaßnahmen ergreift und Staatsanleihenkäufe durchführt, wird allgemein erwartet. Für Kursbewegung könnten jedoch Informationen über die Höhe der Liquidität sorgen. Außerdem steht nächste Woche die Wahl in Griechenland auf der Tagesordnung. Hier geht die Opposition mit einem Ende der Sparmaßnahmen in den Wahlkampf und könnte damit für Kursbewegungen auf dem Parkett sorgen. Wie schon in der Vorwoche raten wir beim aktuellen Aktienumfeld gerade auf dem Niveau mit neuen Höchstständen über Gewinnmitnahmen nachzudenken und Liquidität zu schaffen.

Schreibe einen Kommentar