Rabenschwarze DAX-Woche – Index verliert 5,5 Prozent und fällt unter 12.000 Punkte – Kaufkurse oder Verkaufskurse – Berichtssaison könnte neue Kaufargumente liefern

In der vergangenen Woche beendete der DAX seinen Aufwärtstrend. Der von einigen Börsianern erwartete, vielleicht auch erhoffte Kursrücksetzer ist mit einem Wochenverlust von 5,5 Prozent eingetreten. Bei einem Stand von 11.689 Punkten ging der DAX 686 Punkte tiefer aus dem Handel. Damit notiert der Aktienindex der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften wieder unter der 12.000er Marke, nachdem in der Vorwoche noch neue Allzeithochs markiert wurden.

Griechenland verunsichert – hohe Tagesverluste zum Wochenende

Beim Start in die neue Handelswoche sorgten schwache Konjunkturdaten aus China bereits am Montag für Verunsicherung. Das Reich der Mitte vermeldete einen Rückgang sowohl bei den Importen als auch den Exporten. Mit einem Tagesverlust von 0,3 Prozent sorgte dies für nicht allzu großes Aufsehen. Mehr im Mittelpunkt stand dagegen eine sich anbahnende Vertrauenskrise um den VW-Chef Winterkorn. Nachdem am Dienstag auch aus den USA schwache Einzelhandelsumsätze die Märkte verunsicherten, ging es am Aktienmarkt um 0,9 Prozent nach unten. 4 Punkte Tagesgewinn und damit unverändert ging der DAX am Mittwoch aus dem Handel. Unsicherheiten um die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands und einen damit verbundenen möglichen Austritt aus dem Euro sorgten am Donnerstag für heftige Reaktionen an den Aktienmärkten. Der DAX fuhr einen Tagesverlust von 1,9 Prozent ein. Dieser Trend setzte sich am Freitag mit einem Tagesverlust von 2,6 Prozent fort. Die Kurse waren einfach nur am Fallen.

Versorger gegen den Trend ganz vorne

Während der Gesamtmarkt deutlich an Wert verlor ging es auch mit den meisten Aktien nach unten. Mit E.on gibt es lediglich eine Aktie, die sich den Kursverlusten entziehen konnte. Die Versorger-Aktie legte gegen den Trend 0,9 Prozent zu und ging bei einem Stand von 14,45 Euro ins Wochenende. Mit den geringsten Verlusten von 3 Prozent folgen Beiersdorf und RWE mit einem Wochenverlust von 3,1 Prozent.

Belastung für Chemiewerte und Finanzsektor

Am meisten unter der Griechenland-Sorge und einer möglichen Konjunkturabschwächung leiden derzeit die Exportwerte sowie Banken. An der Spitze der Verlierer liegt der Chemiesektor. Bayer gaben um 8,7 Prozent auf 133,50 Euro nach und BASF verbilligten sich um 7,8 Prozent auf 89,18 Euro. Banken leiden unter möglichen Abschreibungen ihres Griechenlandengagements. Deutsche Bank verloren 7,2 Prozent auf 30,70 Euro.

Kaufkurse oder Verkaufskurse – Berichtssaison könnte neue Kaufargumente liefern

Nachdem in den vergangenen Wochen einfach ein Kaufrausch an der Börse herrschte ist nun Ernüchterung eingetreten. Die Frage ist, was der DAX nun macht. Die Fakten sehen zumindest so aus, dass der DAX nur einen kleinen Teil seiner Gewinne abgegeben hat und langfristig der Wochenverlust gar nicht sichtbar ist. Die Aktien sind einfach zu schnell gestiegen und nun gab es Gründe für eine kleine Korrektur oder Verschnaufpause. Vielleicht auch einfach nur etwas Luft holen um danach den Anstieg fortzusetzen.

Die Argumente liegen noch immer auf dem Tisch: Aktien sind moderat bewertet und es fehlt an Anlagealternativen. Die Zentralbanken sorgen mit viel Liquidität weiter für Kaufargumente und der schwache Euro unterstützt die Industrie. Mit der beginnenden Berichtssaison haben es nun die Unternehmen selbst in der Hand die Kurse weiter steigen zu lassen. Sollten die Zahlen über den Erwartungen liegen, wird die Griechenland-Sorge schnell wieder aus den Nachrichten verschwinden und stattdessen der DAX neue Allzeithochs feiern.

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