DAX gewinnt auf Wochensicht 4,1 Prozent und schließt mit 11.492 Punkten – nur Gewinner im DAX – K+S haussieren um 34 Prozent nach Übernahmegerüchten – Vorschau: Griechenland-Drama wird den DAX stark beeinflussen

Nach vier Wochen ohne Gewinne im DAX legte der Deutsche Aktienindex in der vergangenen Woche ein ordentliches Plus hin. Im Wochenverlauf steht ein Gewinn von 4,1 Prozent in den Büchern. Der DAX kletterte damit um 452 Punkte auf einen Endstand von 11.492 Punkte. Damit hat der DAX wieder einen Sprung in Richtung 12.000er Marke gemacht und den negativen Trend zumindest kurzfristig unterbrochen.

DAX gewinnt auf Wochensicht 4,1 Prozent und schließt mit 11.492 Punkten

Zu Wochenbeginn sorgten zunächst gute Nachrichten im Schuldenstreit mit Griechenland für Erleichterung auf dem Parkett. Die EU-Kommission reagierte positiv auf die neuen griechischen Reformvorschläge. Auf den Aktienhandel wirkte sich diese Nachricht positiv mit einem Tagesgewinn von 3,8 Prozent aus. Am Dienstag liess die Hoffnung auf eine Lösung im Schuldenstreit mit Griechenland den DAX um weitere 0,7 Prozent steigen. Nach zwei sehr guten Börsentagen stand auf dem Börsenparkett die Skepsis wieder im Vordergrund. Der DAX verlor im Handelsverlauf innerhalb kürzester Zeit 150 Punkte, nachdem einige Gläubiger die grischischen Reformvorschläge für nicht ausreichend halten. Am Tagesende blieb ein Verlust von 0,6 Prozent. Am Donnerstag gab es ebenfalls zum Teil heftige Schwankungen. Die Börsen reagieren momentan sehr nervös auf Meldungen. Am Tagesschluss ging der DAX unverändert mit zwei Punkten Plus in den Feierabend. Am Freitag beendete der DAX mit einem leichten Gewinn von 0,2 Prozent den Handel. Finanzminister Schäuble äußerte sich positiv im griechischen Schuldenstreit und sorgte damit für Zuversicht an den Börsen.

Nur Gewinner im DAX – K+S haussieren um 34 Prozent nach Übernahmegerüchten

In der vergangenen Woche gingen alle Aktien aus dem DAX mit Gewinnen ins Wochenende. Den höchsten Wochengewinn von 34,2 Prozent verbuchten die Papiere des Düngemittelherstellers K+S. Nachdem die wirtschaftlichen Aussichten bereits in der jüngsten Vergangenheit positiv waren, stieg der Kurs schon in den letzten Wochen. Ein Übernahmeangebot für die Kasseler durch den Rivalen Potash trieb den Kurs auf 37,65 Euro. Nach Informationen von einer vertrauten Person könnte der kanadische Wettbewerber 40 Euro je K+S-Aktie bieten. Allerdings könnten die Wettbewerbsbehörden den Deal ebenfalls kritisch bewerten. Für einen ordentlichen Anstieg sorgte die Nachricht in der vergangenen Woche aber allemal. Zu den weiteren stärksten DAX-Aktien zählen die Papiere von Deutsche Bank mit einem Wochengewinn von 7,8 Prozent auf 28,83 Euro und Lanxess mit einem Gewinn von 6,2 Prozent auf 55,59 Euro.

Konservative Aktien mit geringsten Wochengewinnen: E.on, Merck und Henkel

Am Ende der Gewinnerliste rangieren die eher konservativen Aktien. Hierzu zählen E.on mit einem Wochengewinn von 0,3 Prozent auf 12,44 Euro. Merck legten um 1,3 Prozent auf 93,09 Euro zu und Henkel um den gleichen Prozentsatz auf 104,40 Euro. Im Bieterkampf um Wella scheinen die Düsseldorfer aus dem Rennen zu sein. Stattdessen könnte Procter & Gamble an die US-Firma Coty verkaufen.

Griechenland-Drama wird den DAX stark beeinflussen

Nächste Woche werden die Zahlungen Griechenlands fällig. Dann wird sich zeigen wie es im Schuldenstreit weiter geht. Nachdem die Griechen auch am Samstag taktierten und kein Einlenken mit den Geldgebern signalisierten, bleibt es spannend, ob es zu einer Einigung in letzter Minute kommt oder ob die Griechen den Euro verlassen müssen. In allen Fällen wird es zu Verlusten dahingehend kommen, dass die Geldgeber einen großen Teil der Kredite abschreiben müssen. Auf dem Börsenparkett wird mit starken Gewinnen gerechnet, falls es zu einer Einigung kommt bzw. zu Verlusten, falls Griechenland aus dem Euro ausscheidet. Nach dem zähen Ringen könnte aber durchaus auch das Gegenteil eintreten und die Finanzmärkte einfach nur froh sein, wenn am Ende Klarheit herrscht – dann könnte selbst ein Ausscheiden für Erleichterung sorgen. Die Euro-Länder sind längst auf ein Ausscheiden vorbereitet und die Wirtschaft Griechenlands hat nur eine geringe Stellung in der Eurozone. Von daher könnten wir uns durchaus stärkere Kursgewinne vorstellen, egal welches Szenario letzendlich eintritt.

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