Rabenschwarze Woche beim DAX mit 5 Prozent Wochenverlust und 500 Punkten Kursverlust – Euroschuldenkrise und Konjunktursorgen belasten Aktienmärkte – Henkel legt leicht zu, Versorger mit höchsten Verlusten

Herbe Verluste gab es in der vergangenen Woche beim DAX. Der Deutsche Aktienindex verlor 4,9 Prozent und notiert damit 492 Punkte unter dem Schlusskurs der Vorwoche. Die 10.000er Marke ist damit wieder in weite Ferne gerückt. Aktuell notiert der DAX bei 9.595 Punkten.

Euroschuldenkrise und schwache Daten zur Industrieproduktion belasten die Märkte

Am Montag ist der DAX noch mit einem Tagesgewinn von 0,2 Prozent in die neue Woche gestartet. Obwohl die deutsche Industrieproduktion unter den Erwartungen lag, blieb die Stimmung auf dem Parkett noch gut. Am Dienstag sorgten Gewinnmitnahmen im großen Stil für einen Tagesverlust von 2,2 Prozent. Bei den Anlegern rückt die Euroschuldenkrise wieder in den Fokus. Die vorgezogene Präsidentschaftswahl könnte die Vereinbarungen mit der Troika ins Wanken bringen. In Athen verlor der Aktienmarkt 13 Prozent an Wert. Etwas Entspannung gab es dann am Mittwoch mit einem leichten Tagesgewinn von 0,1 Prozent bzw. 0,6 Prozent Tagesgewinn am Donnerstag. Erfreuliche US-Konjunkturdaten wirkten positiv an der Börse. Insbesondere starke Einzelhandelsumsätze kamen gut auf dem Parkett an. Sorgen um die Konjunktur nach schwachen Daten zur Industrieproduktion in Europa und China führten zu einem hohen Tagesverlust von 2,7 Prozent beim DAX.

Henkel einzige Aktie mit Wochengewinn – FMC mit geringstem Wochenverlust

Gute Geschäfte sorgen bei Henkel für Kursgewinne gegen den Trend. Die Aktie des Waschmittelherstellers legte 0,4 Prozent zu und ging bei einem Stand von 89,28 Euro aus dem Handel. Analystenschätzungen mit Kursen von 100 Euro beflügelten die Aktie zusätzlich in einem Umfeld von stark fallenden Aktienkursen. Als weniger anfällige Aktie für Kursschwankungen ist FMC bekannt. In der letzten Woche konnte die Aktie daraus einen Profit schlagen. Mit einem Kursverlust von nur 0,8 Prozent auf 59,10 Euro ist die Aktie unter den Wochengewinnern zu finden.

Versorger mit hohen Verlusten von fast 10 Prozent

Der Ölpreis ist weiter deutlich am Fallen. Am Freitag notiert Öl unter der 60. Damit wird der schwache Ölpreis zu einem negativen Faktor für die gesamte Energiebranche. Die sowieso gebeutelten deutschen Energieversorger leiden doppelt darunter. Eine Umstellung der Ermittlung der Dividendenausschüttungen bei RWE sorgt für Verunsicherung, nachdem bereits in der Vergangenheit über Pläne zu Dividendenkürzungen berichtet wurde. Aktien von RWE liegen mit einem Wochenverlust von 9,3 Prozent ganz vorne. E.on folgen dicht dahinter mit einem Verlust von 8,7 Prozent.

Wie weit fällt der DAX noch?

Mit der aktuellen Konsolidierung scheint die Jahresendrally erst einmal vorbei zu sein. Zu stark ist derzeit die Verunsicherung. Schwache Konjunkturdaten, Griechenland im erneuten Fokus der Euroschuldenkrise sowie die weitere Eskalation des Russlandkonfliktes sind Rahmenbedingungen die nicht für ein Investment in Unternehmensbeteiligungen sprechen. Selbst der Mangel an Anlagealternativen lassen die Kurse nicht unendlich in den Himmel wachsen. Ob es damit mit der Jahreendrally für dieses Jahr endgültig vorbei ist, lässt sich noch nicht sagen. Mit den hohen Verlusten der letzten Tage ist jedoch Einiges an Vertrauen in den Aktienmarkt verloren gegangen. Momentan scheint auch das Ende der Korrektur noch nicht absehbar. Dies spricht für ein mögliches Ende der Jahresendrally. Weitere Kursverluste in den nächsten Tagen sind damit auch wahrscheinlicher als eine Gegenbewegung. Es ist daher durchaus davon auszugehen, dass der DAX weiter an Wert verliert und auch unter die Marke von 9.000 fallen wird. Ob es weit tiefer geht, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen, wäre jedoch keine große Überraschung mehr.

Schreibe einen Kommentar