Jahresrückblick: DAX verliert 18,3 Prozent und fällt auf 10.559 Punkte – DAX markiert Allzeithoch bei 13.597 Punkten – Zahlreiche Krisen lassen DAX einbrechen – DAX könnte Boden gefunden haben

Im vergangenen Jahr hat der Deutsche Aktienindex 2.359 Punkte an Wert verloren. Damit notiert der DAX 18,3 Prozent unter dem Stand von vor einem Jahr. Zahlreiche charttechnische Marken wurden auf dem Weg nach unten durchbrochen. Zum Jahresende notiert der DAX bei einem Stand von 10.559 Punkten.

DAX verliert 18,3 Prozent und fällt auf 10.559 Punkte

Damit hat der DAX eine starke Serie beendet. In den vergangenen sechs Jahren hat der DAX auf Jahressicht ausschließlich Gewinne eingefahren. Der DAX hat damit das erste Mal seit sechs Jahren wieder Verluste gemacht. Damals hatte der DAX im Jahre 2011 einen Verlust von 14,7 Prozent eingefahren.

Einen größeren Verlust als in 2018 gab es zuletzt vor genau zehn Jahren als die internationale Finanzkrise im Jahre 2008 ihren Höhepunkt hatte. Damals ging es um 40,4 Prozent nach unten. Der DAX notierte bei einem Stand von 4.810 Zählern.

DAX markiert Allzeithoch bei 13.597 Punkten

Aber es gab nicht nur negative Entwicklungen. Zu Beginn des Jahres setzte der Aktienmarkt seinen Aufwärtstrend fort. Die Geldschwemme der Notenbanken und das niedrige Zinsniveau haben die Aktienkurse steigen lassen. Am 23. Januar notierte der DAX auf Allzeithoch bei 13.597 Punkten. Doch während der DAX noch einige Monate immer wieder zwischen 12.000 und 13.000 Punkten schwankte ging es ab September nur noch nach unten.

Zahlreiche Krisen lassen DAX einbrechen

Der Handelsstreit zwischen den USA und China, aber auch zwischen Europa und den USA haben die Aktienmärkte negativ berührt. Hinzu kommt der nahende Brexit. In Italien gab es einen Haushaltsstreit um die Verschuldung des Landes und in Frankreich gestalten sich die Reformen für den Präsidenten schwieriger als gedacht. Die meisten dieser politischen Unsicherheiten konnten immer wieder nur kurzfristig die Aktienmärkte negativ beeinflussen.

Selbst die steigenden Zinsen und die Rückkehr der Notenbanken zur Normalität sorgten für keine Verunsicherung an den Aktienmärkten. Als allerdings ab dem dritten Quartal Unternehmen verstärkt mit Gewinnwarnungen die Aktienmärkte überraschten, ging es mit den Kursen nach unten. Der Abschwung ist damit auch bei den deutschen Unternehmen angekommen. Lange wollten die Börsianer nicht wahrhaben, dass der starke Euro und die Handelsbeschränkungen negative Auswirkungen auf die Bilanzen deutscher Unternehmen haben werden.

Lediglich sechs Aktien mit positiver Kursentwicklung – RWE bestes Papier

Im DAX gab es lediglich sechs Aktien mit einer positiven Kursentwicklung. Das höchste Plus erzielten dabei die Papiere von RWE mit einem Jahresgewinn in Höhe von 11,5 Prozent. Allerdings bewegt sich das Papier mit 18,96 Euro weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Adidas und Deutsche Börse zählen mit einem Plus von 8,4 Prozent bzw. 9,1 Prozent ebenfalls zu den Top-Aktien. Münchener Rück legen mit 5,4 Prozent ebenfalls leicht zu während Deutsche Telekom und Merck mit einem Plus von 0,2 bzw. 0,3 Prozent so gut wie unverändert rangieren. Die Aktien von Wirecard und der Commerzbank sind in dieser Jahresbetrachtung nicht berücksichtigt, da die Papiere nicht die letzten 12 Monate dem DAX angehörten.

Deutsche Bank, Continental und Bayer mit höchstem Jahresverlust

Schlechte Zeiten gibt es weiterhin für den Finanzsektor. Die niedrigen Zinsmargen sowie strukturelle Probleme belasten die deutschen Geldhäuser. Die Aktien der Deutschen Bank sind mit 56 Prozent größter Verlierer im DAX. Der einstiege Highflyer notiert bei gerade einmal 6,97 Euro.

Gewinnwarnungen und der Dieselskandal belasten die Automobilbranche. Allen voran verlieren Continental 46,4 Prozent. Bayer, HeidelbergCement und Deutsche Post geben um rund 40 Prozent nach. ThyssenKrupp sind auf nur noch 14,98 Euro eingebrochen und bei der Deutschen Lufthansa hat sich der etwas höhere Kerosinpreis negativ auf die Bilanz niedergeschlagen.

DAX könnte Boden gefunden haben

Für das kommende Jahr sehen die ersten Anzeichen nicht anders aus. Die Risiken bleiben. Allerdings gibt es den einen großen Unterschied, dass die negativen Signale an der Börse angekommen und durch fallende Kurse verarbeitet sind. Die Euphorie der vergangenen Jahre ist damit verschwunden. Auf dem Börsenparkett herrscht ein realeres Bild. Negative Ergebnisse dürften damit nicht mehr überraschen. Insofern kann es eigentlich nur noch positive Überraschungen geben. Zumal in 2019 ab dem zweiten Halbjahr in den USA der Präsidentschaftswahlkampf startet. Und mit diesem waren in der Vergangenheit immer steigende Aktienkurse verbunden.

In diesem Sinne blicken wir optimistisch in das Aktienjahr 2019. Wir gehen davon aus, dass der DAX wieder in Richtung Allzeithoch marschiert. Für den DAX erwarten wir daher einen Jahresschlussstand in 2019 von 13.278 Punkten. Dies würde einem Plus von 25,8 Prozent entsprechen.

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