EZB-Entscheidung lässt DAX haussieren – DAX mit 4,7 Prozent Wochengewinn, neuen Allzeithochs und einem Schlussstand von 10.650 Punkten – K+S, BMW und Lanxess mit rund 10 Prozent Wochengewinn – SAP einziger Wert mit leichtem Verlust

Die vergangene Handelswoche bescherte den Börsianern eine wahre Freude. Der Deutsche Aktienindex DAX legte in den vergangenen fünf Handelstagen 4,7 Prozent an Wert zu. Damit konnte der DAX einen Gewinn von 482 Punkten einfahren und bei einem Stand von 10.650 die Handelswoche beenden. Der Sprung über die 10.000er Marke ist damit geglückt und mit dem Schlussstand vom Freitag notiert der DAX gleichzeit ein neues Allzeithoch. Besser hätte es an der Börse kaum laufen können.

DAX beendet jeden Handelstag mit einem Gewinn

Interessant ist die Tatsache, dass in der vergangenen Woche jeder einzelne Handelstag mit einem Tagesgewinn beendet wurde. So gewann der DAX am Montag 0,7 Prozent, am Dienstag ging es um bescheidene 0,1 Prozent nach oben, am Mittwoch beträgt der Tagesgewinn 0,4 Prozent, der Donnerstag war mit einem Gewinn von 1,3 Prozent ein starker Handelstag und zum Wochenschluss schossen die Kurse am Freitag noch um 2,1 Prozent nach oben.

EZB sorgt mit Anleihekaufprogramm für steigende Aktienkurse und einen schwachen Euro

Ursache für die starken Kursgewinne war die Entscheidung der EZB ein Anleihekaufprogramm von monatlich 60 Milliarden Euro ab März zu starten. Damit erhalten die Märkte weitere Liquidität, die mit Sicherheit auch ihren Weg an den Aktienmarkt finden wird. Gleichzeit rutschte der Euro ab und verlor gegenüber dem US-Dollar deutlich. Kurse von rund 1,11 US-Dollar je Euro wurden notiert. Damit ist der Euro so schwach wie nie. Während dies sämtliche Importe und Ausgaben im Ausland in Fremdwährung verteuert, werden die Exporte entsprechend günstiger. Damit steigt die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen deutlich an und sorgt so für weitere Phantasie.

K+S, BMW und Lanxess mit rund 10 Prozent Wochengewinn

Stärkste Aktie im DAX waren die Dividendentitel des Düngemittelhersteller K+S. Das Kasseler Unternehmen profitiert dabei von guten Zahlen des US-Wettbewerbers Mosaic. Die K+S-Aktie kletterte um 10,8 Prozent auf einen Stand von 27,10 Euro. Der schwache Euro beflügelt vor allem auch die Automobilaktien. Experten zu folge werde BMW am meisten davon profitieren. Die Aktie der Münchener stieg um 9,8 Prozent auf 102,80 Euro. Ebenfalls unter die Top-Werte schafften es die Papiere des Chemiekonzerns Lanxess. Der Wochengewinn beträgt 9,51 Euro. Damit gelang es dem Titel die zuletzt sehr schwache Performancephase zu beenden und auf einen Kurs von 38,36 zu klettern.

Schwache Zahlen führen zu Kursverlusten bei SAP

Bei diesem äußerst positiven Umfeld für Aktien gab es beim DAX lediglich eine einzelne Aktie mit einem Wochenverlust. Die Papiere von SAP gaben nach der Veröffentlichung von unter den Erwartungen liegenden Geschäftszahlen um 0,1 Prozent nach. Der Kurs des Walldorfer Softwareunternehmens ging bei einem Stand von 57,49 Euro aus dem Handel. Zu den Aktien mit den schwächsten Kursgewinnen zählen Deutsche Post mit einem Kursplus von 1,1 Prozent auf 27,84 Euro sowie mit einem Plus von jeweils 1,4 Prozent die Aktien von Fresenius Medical Care und Merck.

Griechenland-Wahl dürfte Märkte beeinflussen

Am Sonntag finden in Griechenland vorgezogene Neuwahlen statt. Dies könnte zu einem Regierungswechsel und damit auch zu einem Ende der dortigen Sparbemühungen führen. Im schlimmsten Fall könnte damit ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion des Euro bevorstehen. Dass dies keinen Untergang für den Euro bedeutet, steht fest. Allerdings ist nicht klar wie die Börse auf diesen Schritt reagieren könnte. Auf jeden Fall ist mit Unsicherheit an den Märkten zu rechnen. Im Falle eines Regierungswechsels dürfte es daher in den kommenden Wochen an den Märkten eher unruhiger werden. Dass sich die starken Kursgewinne der vergangenen Tage fortsetzen und der DAX damit nahtlos über die 11.000er Marke steigt, ist damit eher unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist ein Szenario, bei dem es einen Rücksetzer unter die 10.000er Marke gibt.

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