Eine der längsten Hausse-Phasen ging zu Ende – DAX verliert 171 Punkte bzw. 1,4 Prozent – adidas, Commerzbank, Lanxess und Deutsche Telekom legen zu – Lufthansa, Continental, Bayer und Daimler mit den höchsten Kursverlusten

Nach zehn Wochen mit Kursgewinnen in Folge ist die Serie nun beendet. In der vergangenen Handelswoche gab es beim DAX einen Wochenverlust in Höhe von 1,4 Prozent. Damit notiert der Deutsche Aktienindex 171 Punkte tiefer bei einem Stand von 11.868 Punkten. Zu Ende ging damit eine der längsten Phasen nahezu unendlicher Kursgewinne während welcher der DAX die 10.000er, 11.000er und 12.000er Marke in einem Schwung überwand. Somit ist die leichte Konsolidierung eine mehr als gesunde Entwicklung.

Eine der längsten Hausse-Phasen ging zu Ende – DAX mit erstem Wochenverlust seit zehn Wochen

Ein deutliches Minus von 1,2 Prozent fuhr der DAX gleich zu Wochenbeginn ein. Die europäische  Gemeinschaftswährung legte auf 1,09 US-Dollar zu. Da ein starker Dollar in den vergangenen Wochen mit ein Grund für den rasanten Kursanstieg war, sorgte diese Entwicklung für fallende Kurse – vor allem bei den exportorientierten Werten aus dem Automobilsektor. Gute Konjunkturdaten brachten am Dienstag den DAX wieder nach oben. Der Index der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften legte um 0,9 Prozent zu. Ein guter Einkaufsmanager-Index beflügelte den Aktienmarkt und auch der Euro kam danach wieder zurück. Lediglich der Absturz eines Germanwings-Flugzeuges brachte den Aktienkurs der Muttergesellschaft Lufthansa unter Druck. Eine schwache Wall Street mit stärkeren Verlusten im Technologiebereich sorgten auch beim DAX für fallende Kurse. Am Mittwoch gab er um 1,2 Prozent nach. Die Konsolidierungsphase setzte sich am Donnerstag mit einem leichten Kursverlust von 0,2 Prozent fort. Ein Anstieg des Ölpreises nach Luftschlägen Saudi Arabiens in Jemen zeigen die Instabilität dieser Region. Am Freitag ging der DAX nach starken Schwankungen im Tagesverlauf mit einem Plus von 0,2 Prozent ins Wochenende.

adidas, Commerzbank, Lanxess und Deutsche Telekom sind einzige Wochengewinner

Die vergangene Handelswoche beendeten nur vier Aktien mit einem Wochengewinn. Das höchste Plus von 3,8 Prozent erzielten die Papiere von adidas. Der Sportartikelhersteller präsentierte Analysten und Investoren eine neue Strategie, die zu einem jährlichen Anstieg des Konzerngewinns von 15 Prozent führen soll. Diese Nachricht liess den Kurs der adidas-Aktie auf 72,97 Euro steigen. Aktien der Commerzbank legten gegen den Trend 1,7 Prozent zu. Die Aktie notiert bei 12,81 Euro und hat damit einen langfristigen Abwärtstrend verlassen. Börsianer werten dies als klares Kaufsignal und sehen deutlich höhere Kurse kommen. Aktien von Lanxess erholten sich ebenfalls wieder etwas und legten 1,5 Prozent auf 49,51 Euro zu. Damit zählt der Spezialchemiehersteller auch weiterhin noch zu einer der wenigen Aktien mit Verlusten im laufenden Jahr. Letzte Aktie mit einem leichten Kursgewinn von 0,2 Prozent sind die Papiere der Deutsche Telekom.

Lufthansa, Continental, Bayer und Daimler mit den höchsten Kursverlusten

Die Spitze der Wochenverlierer wird von der Aktie der Deutschen Lufthansa mit einem Wochenverlust von 6,6 Prozent auf 13,05 Euro angeführt. Nach dem Absturz des Germanwings-Airbus über Südfrankreich hat der Lufthansa-Kozern eine schwarze Woche hinter sich. Ein Flugzeugabsturz führt bei Fluggesellschaften zwangsläufig zunächst zu höheren Ausgaben um dieses Ereignis abzuwickeln und mittel bis langfristig zeigt sich der Reputationsschaden. Unter den Kursgewinnen beim Euro litten vor allem zyklische Aktien mit einem hohen Exportanteil. Dies trifft vor allem Unternehmen aus dem Automobil- und Chemiesektor. Somit schließen sich die Aktien von Continental mit einem Wochenverlust von 4,5 Prozent auf 215,95 Euro, Bayer mit einem Wochenminus von 3,3 Prozent auf 139,15 Euro und Daimler mit einem Wochenverlust von 3,3 Prozent auf 88,47 Euro dem Kreis der Wochenverlierer an.

Wie weit geht die Konsolidierung und wann steigt der DAX wieder?

Viele Skeptiker haben ein Ende der DAX-Hausse erwartet und vorhergesagt. Jetzt sehen sich diese Skeptiker bestätigt. Doch die Konsolidierung wurde schon bei DAX-Ständen von 10.000 Punkten erwartet. Unter diesem Gesichtspunkt liegt der DAX immer noch rund 2.000 Punkte im Plus. Somit ist die aktuelle Konsolidierung nicht wirklich eine Konsolidierung. Vielmehr ist der leichte Kursrückgang lediglich als Verschnaufpause zu werten. Und diese Entwicklung ist mehr als gesund, nachdem der DAX eine der längsten Hausse-Phase hinter sich hat.

Kursrückschläge für Kauf-Orders nutzen

Langfristig betrachtet ist der Aufwärtstrend weiter intakt und aus US-Dollar-Sicht notiert der DAX leicht unter dem Hoch aus dem Vorjahr. Aus dieser Perspektive betrachtet werden Kaufsignale geliefert. Und die Empfehlung kann daher nur lauten: Kaufen. Aktien rentieren über Anleihen und bieten gleichzeitig die Chance auf weitere Kursgewinne. Über kurz oder lang wird es daher wieder nach oben gehen. Clevere Anleger nutzen Konsolidierungsphasen für gezielte Aktieninvestments.

Schreibe einen Kommentar