DAX-Jahresrückblick und Ausblick 2016 – solider Jahresgewinn von 9,6 Prozent – DAX legt 934 Punkte im Jahresverlauf zu – Jahreshoch bei 12.390 und Jahrestief bei 9.325 Punkten – 2016 wird es weiter nach oben gehen

Mit dem DAX konnte man 2015 nichts falsch machen – solider Jahresgewinn von 9,6 Prozent

Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende und der Deutsche Aktienindex DAX hat bereits gestern um 14:00 das Börsenjahr beendet. Insgesamt geht 2015 als ein erfolgreiches Jahr in die Geschichtsbücher ein. Mit einem Jahresgewinn von 9,56 hat der DAX einen Gewinn erzielt, über den sich viele Anleger freuen würden. Denn sichere Anlagen wie Staatsanleihen und Tagesgelder werfen meist weniger als 1 Prozent Rendite ab. Da ist ein DAX-Kursgewinn von rund 10 Prozent ein sehr gutes Ergebnis.

20 DAX-Aktien legen im Kurs zu und schlagen damit andere Anlageformen

Zumal die Kursgewinne im Index nicht von wenigen, sondern von vielen Aktien getragen wurden, setzte sich der Aufwärtstrend in der Breite durch. Unter den 30 DAX-Aktien überzeugten 20 Papiere mit einer positiven Kursentwicklung. Rechnet man noch die ausgeschütteten Dividenden ein reduziert sich die Zahl der Aktien mit einem Kursverlust weiter. Somit konnte man bei einer Anlage in DAX-Aktien kaum etwas falsch.

DAX legt 934 Punkte im Jahresverlauf zu – Jahreshoch bei 12.390 und Jahrestief bei 9.325 Punkten

Auf Jahressicht legt der DAX insgesamt 937 Punkte zu. Damit kletterte der DAX auf 10.473 Punkte. Da der Kursverlauf jedoch nicht linear verlief, gab es zum Teil deutliche Schwankungen. Das Jahreshoch erreichte der DAX bereits im April bei einem Stand von 12.390 Punkten. Im späteren Verlauf ging es dann mit den Kursen wieder nach unten. Der DAX markierte den Jahrestiefstand im September bei 9.325 Punkten.

„Sell in May and go away“-Regel war 2015 besonders erfolgreich

Aufgrund dieser breiten Schwankungen konnte man mit etwas Trading deutlich höhere Renditen als die 10 Prozent DAX-Rendite einfahren. Besonders erfolgreich erwies sich damit die „Sell in May an go away“-Regel. Gemäß dieser Regel sollte man im Mai Aktien verkaufen um dann nach der Sommerphase wieder einzusteigen. Wer diese Regel in 2015 befolgte, konnte damit den Aufschwung im ersten Quartal sichern und zu deutlich niedrigeren Kursen im September wieder einsteigen.

Notenbanken sorgen für starkes Börsenjahr 2015

Der Kursaufschwung setzte sich bereits zu Beginn des Börsenjahres fort. Nach drei Jahren mit Kursgewinnen war damit der Grundstein für ein erfolgreiches Börsenjahr 2015 gesetzt. Zumal eine andere Börsenweisheit besagt, dass die ersten Handelstage eines Jahres die Richtung für den Jahresverlauf vorgeben. Doch 2015 gab es handfeste Auslöser für die Kursgewinne. Die Notenbanken sorgten für günstiges Geld an den Kapitalmärkten. Auch die Europäische Zentralbank EZB versorgten die Märkte mit günstigem Geld. Ob in Form günstiger Zinsen oder durch Anleihekaufprogramme sorgten die Zentralbanken für viel Liquidität, die an den Aktienmärkten angelegt wurde. Mit diesem Startschuss der Jahresrally 2015 ging es von Januar bis April nach oben. Regelmäßig wurden neue Höchststände vermeldet. 10.000, 11.000, 12.000 – eine 1.000er Marke wurde nach der anderen durchbrochen.

Wirtschaftssorgen und Kursverluste in Asien beenden die Hausse

Für eine Verunsicherung auf dem Börsenparkett sorgten dann zur Jahresmitte Ängste um die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Vor allem in den aufstrebenden asiatischen Wachstumsmärkten zeichnete sich eine Abschwächung an. Da Deutschland als Exporteur vom Erfolg dieser Region abhängig ist, kam es beim DAX zu stärkeren Gewinnmitnahmen. Als China die eigene Währung zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft abwertete, erreichte die negative Stimmung ihren Höhepunkt. Danach ging es an den Märkten wieder aufwärts. Allen voran sorgte die US-Notenbank Fed für ein freundliches Umfeld an den Kapitalmärkten.

Deutsche Wirtschaft ist stark wie nie und das trotz zahlreicher Krisen, Kriegen und Terror

Der Erfolg beim DAX ist ein Spiegel der starken Geschäftsentwicklung der deutschen Unternehmen. 2015 war für die meisten Unternehmen ein sehr erfolgreiches Jahr. Die DAX-Bosse haben ihre Hausaufgaben gemacht und die Weichen richtig gestellt. Obwohl es in 2015 auch genügend negative Belastungen und Krisen gab, wurden diese von den deutschen Unternehmen erfolgreich umschifft. Zunächst war die Euro-Finanzkrise und die Schuldenkrise um Griechenland ein Szenario mit ungewissem Ausgang. Der Ukraine-Konflikt stellte eine gewaltige Bedrohung für die westliche Welt dar und schließlich der Kampf gegen den IS mit Terroranschlägen in Frankreich und einer Flüchtlingswelle. All diese Belastungen hatten eine eher untergeordente Auswirkung auf die Kursentwicklung beim DAX.

adidas, Fresenius und infineon erfolgreichste DAX-Aktien

Die erfolgreichsten DAX-Aktien waren die Papiere von adidas, Fresenius um infineon mit einem Jahresgewinn von mehr als 50 Prozent. adidas legte mit einem Kurssprung von 56 Prozent am stärksten zu. Die Aktie verteuerte sich um 32,29 Euro auf 89,91 Euro nachdem die Aktie im Vorjahr mit einem Verlust von 39 Prozent den Jahresverlierer stellten. Fresenius und infineon waren sehr erfolgreich und legten jeweils 53 Prozent zu. Ebenfalls stark entwickelten sich die Papiere der Deutschen Börse mit einem Gewinn von 37 Prozent. HeidelbergCement, Continental, Deutsche Telekom, SAP und Fresenius Medical Care legten um mehr als 25 Prozent zu.

Energiewende und Abgasskandal lässt Aktien verlieren

Die Energiewende belastet weiter die deutschen Energieversorgungsunternehmen. Nach starken Kursverlusten im Vorjahr ging es auch 2015 weiter nach unten. Den höchsten Jahresverlust erzielten die RWE-Papiere mit einem Kursverlust von 54 Prozent. Die Aktie gab damit um 13,94 Euro auf nur noch 11,71 Euro nach. Hausgemachte Probleme sorgten zu einer starken Belastung bei Volkswagen. Die Abgasaffäre weitete sich immer mehr aus und liess die Aktie abstürzen. Den Tiefstand markierte das VW-Papier bei unter 90 Euro. Im Jahresverlauf gab die Aktie 28 Prozent auf 133,75 Euro nach.

2016 wird es weiter nach oben gehen

Da die Notenbanken ihre großzügige Politik auch in 2016 fortsetzen werden, ist mit weiteren Kursgewinnen beim DAX zu rechnen. Der starke Ölpreisverfall ist im aktuellen Umfeld kein Zeichen für eine weltweite Wirtschaftsabschwächung, sondern lediglich ein Indiz dafür, dass Öl als wertvoller Rohstoff Geschichte ist. Zu groß ist derzeit das Angebot und zu intensiv wird Öl gespart bzw. gleich auf alternative Energiequellen zurückgegriffen. Die Unabhängigkeit von Öl als wichtigster Rohstoff schreitet damit immer weiter voran.

Günstige Bewertung sorgt für neue Allzeithochs in 2016

Die Deutschen Unternehmen werden in 2016 an die Erfolge anknüpfen können und Dank der günstigen Bewertungen sind bei den Aktien weitere Kursgewinne zu erwarten. Das Markieren neuer Allzeithochs gilt damit als sicher. Die Bullenbrief-Redaktion erwartet daher in ihrer Jahresprognose für 2016 einen starken Kursanstieg auf 13.050 Punkte. Dies entspricht einem Kursgewinn von 21,5 Prozent.

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