Brexit macht DAX zu schaffen mit 1,5 Prozent Verlust auf 9.630 Punkte – RWE, SAP und Merck sind die Wochengewinner – Deutsche Bank, ThyssenKrupp, Münchener Rück und Linde verlieren über 4 Prozent

Die Sorgen um den Brexit haben in der vergangenen Woche den DAX wieder auf Talfahrt geschickt. So verlor der Deutsche Aktienindex im Handelsverlauf 1,5 Prozent an Wert. Damit gab der Aktienindex der größten deutschen Dividendenpapiere um 146 Punkte nach. Bei einem Schlussstand von 9.630 Punkten notiert der DAX weiterhin unterhalb der Marke von 10.000 Zählern.

Brexit macht DAX zu schaffen mit 1,5 Prozent Verlust auf 9.630 Punkte

Gleich zu Beginn der Woche sorgte ein Absturz des Britischen Pfunds am Devisenmarkt für Turbulenzen. Am Montag ging es deshalb um 0,7 Prozent nach unten, gefolgt von einem Verlust von 1,8 Prozent am Dienstag und 1,7 Prozent am Mittwoch. Die Gewinne der Vorwoche sind damit wieder dahingeschmolzen. Eine Gegenbewegung mit einem Tagesgewinn von 0,5 Prozent sorgte am Donnerstag nur für ein leichtes Durchatmen. Eine Trendwende war damit nicht erkennbar. Nach überraschend guten Arbeitsmarktdaten in den USA legte der DAX zum Wochenschluss eine kleine Rally hin. Der Tagesgewinn von 2,2 Prozent stimmte zumindest etwas positiv auf die kommenden Handelstage.

RWE, SAP und Merck sind die Wochengewinner

Die Kursturbulenzen nach dem Brexit sorgen am Devisenmarkt für Verwerfungen, die sich vor allem bei den produzierenden und exportorientierten Unternehmen niederschlagen. Besonders gefragt sind in solchen Zeiten dann weniger konjunkturanfällige Papiere. Auf der Gewinnerseite stehen damit auch die Versorgerpapiere wieder. Nachdem die Kosten des Atomausstieges eingepreist sind und die Abspaltungen der Stromkonzerne beschlossene Sache sind, gibt es Analysten mit positiven Ausblicke für RWE. Die Aktie legte nach dem starken Kursgewinn aus der Vorwoche auch in der vergangenen Woche 3,3 Prozent zu und notiert damit bei 14,88 Euro. Auf Quartalssicht hat RWE bereits mehr als ein Viertel an Wert gewonnen. SAP legten mit 2,9 Prozent auf 69,37 zu und Merck gehören mit einem Wochengewinn von 1,8 Prozent auf 92,72 ebenfalls zu den Wochengewinnern.

Deutsche Bank, ThyssenKrupp, Münchener Rück und Linde verlieren über 4 Prozent

Finanzaktien gehören auch in der aktuellen Woche zu den Verlierern. Den höchsten Verlust im DAX fuhren die Deutsche Bank Aktien mit einem Kursverlust von 6,4 Prozent auf 11,75 Euro ein. Das Unternehmen arbeitet momentan an vielen Baustellen und der Brexit sorgt für weitere Risiken. ThyssenKrupp leidet als exportstarkes Unternehmen an den Brexit-Folgen. Auch die Bündelung des Stahlgeschäfts mit Tata könnte gefährdet sein. Die Aktie verliert 4,8 Prozent auf 18,09 Euro. Münchner Rück verlieren 4,7 Prozent auf 145,10 Euro. Linde hat bei einer US-Tochter Probleme. Hier läuft gerade eine Untersuchung – der Kurs verlor aufgrund dieser Meldung um 4,6 Prozent auf 122,55 Euro.

Start in die Berichtssaison könnte Signale senden

Dass der Brexit auch in der kommenden Woche das zentrale Thema sein wird, sind sich Börsianer einig. Zudem könnte die Bank of England die Zinsen senken und damit die Märkte beflügeln. Außerdem startet in die USA die Berichtssaison. Nach den guten Arbeitsmarktdaten könnten gute Unternehmensdaten zu weiteren Kursgewinnen führen. Das aktuelle Kursniveau könnte daher ein idealer Einstieg sein. Momentan sind viele negative Szenarien eingepreist. Wenn es am Ende weniger schlimm als heute befürchtet kommt, ist das ein Szenario für deutliche Kursgewinne.

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