DAX erreicht neues Allzeithoch bei 9.254 Punkten – RWE, Eon und Lufthansa top – gute Vorgaben für die nächste Woche

Gleich zu Wochenbeginn setzte der DAX die freundliche Kursentwicklung fort und legte kräftig zu. Im Tagesverlauf markierte der Deutsche Aktienindex ein neues Allzeithoch bei 9.254 Punkten und ging zum Handelsschluss immerhin noch mit einem Tagesgewinn von 0,6 Prozent bzw. 9.225 Punkten aus dem Handel. Börsianer sprechen weiterhin von einer liquiditätsgetriebenen Hausse. Das niedrige Zinsniveau lässt immer mehr Anleger zur Aktie greifen, da traditionelle Geldanlagen wie Tagesgeld, Sparbuch und Anleihen kaum noch Renditen abwerfen. Positive Konjunkturindikatoren sorgten am Dienstag für gute Laune bei den Aktionären. Zum Einen erreichte der ZEW-Indikator den höchsten Stand seit Ende 2009. Im Tagesverlauf kam es dennoch zu leichten Gewinnmitnahmen und einem Kursrückgang von 0,4 Prozent. Wenig kursbewegende Meldungen gab es am Mittwoch. Entsprechend träge verlief der Handelsverlauf. Ein überraschend guter Einkaufsmanagerindex hat am Donnerstag für gute Stimmung gesorgt, die sich allerdings nicht auf die Kursentwicklung auswirkte. Der deutsche Bluechipsindex notierte unverändert. Und mit dem ifo-Geschäftsklimaindex wurden auch am Freitag positive Konjunkturnachrichten veröffentlicht. Diese liessen den DAX immerhin noch um 0,2 Prozent steigen.

Einen deutlichen Satz nach oben machten die Papiere der Versorger. Vor allem die Titel von RWE legten mit 9,7 Prozent überraschend stark zu. Der Kurs der RWE-Aktien notiert nun bei 28,78 Euro und damit 2,55 Euro über dem Schlusskurs der Vorwoche. Händler sprachen von einer Erholung, nachdem die Aktie nach den schwachen Zahlen der Vorwoche stark gelitten hatte. Zusätzlich hat die französische Bank BNP die Aktien auf Outperform hochgestuft. In diesem Fahrwasser ging es auch mit den Papieren des Wettbewerbers Eon nach oben, die um 3,8 Prozent auf 14,01 Euro zulegten. Lufthansa-Papiere profitieren von guten Zahlen der Airline Easyjet. Die Aktie der Lufthansa zog um 3,9 Prozent auf 15,78 Euro an.

Schwache Kalipreise drückten den Kurs des Kasseler Düngemittelherstellers K+S. Die Aktie verlor in der vergangenen Woche 7,3 Prozent auf 19,11 Euro. Auch der Chemiesektor und die Industrieaktien sind in der vergangenen Woche auf der Verkaufsliste gestanden. So gaben Lanxess 3,9 Prozent auf 47,22 Euro nach, ThyssenKrupp verbilligten sich um 2,8 Prozent auf 18,77 Euro und BASF gingen um 2,8 Prozent zurück auf 76,64 Euro. Der möglicherweise bevorstehende Verkauf des defizitären Stahlwerks in den USA hat sich damit bislang nicht positiv auf die Kursentwicklung bei ThyssenKrupp ausgewirkt.

Aus charttechnischer Sicht steht der DAX derzeit gut da. Auch die Konjunkturindikatoren und Unternehmensdaten haben ein positive Bild gegeben. Da die niedrigen Zinsen weiterhin den Aktienmärkten in die Karten spielen, ist auch in der kommenden Woche mit einem positiven Handelsverlauf zu rechnen. Zwar wird es auch wieder Verluste an den Aktienmärkten geben müssen. Allerdings sehen wir in der kommenden Woche noch keine dunklen Wolken aufziehen und raten investiert zu bleiben. Auf dem aktuell historisch hohen Niveau sollte die Kursentwicklung allerdings aufmerksam beobachtet werden und gegebenenfalls kurzfristig für Gewinnmitnahmen genutzt werden, bevor man wieder billiger einsteigen kann.

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