DAX-Wochenrückblick vom 28.4.2013

Trotz negativer Konjunkturdaten legte der DAX in der vergangenen Handelswoche mit einem Plus von rund 5 Prozent ordentlich zu. Getrieben wurde der DAX von der Hoffnung sinkender Zinsen durch die EZB aufgrund des konjunkturell schwachen Umfeldes. Alleine diese Hoffnung hat den DAX auf einen Schlussstand von 7.815 Punkte klettern lassen. Damit hat der DAX mehrere charttechnische Marken durchbrochen und die Widerstandslinie von 7.800 Punkten überwunden. Der charttechnische Aufwärtstrend sieht nach der aktuellen Kurserholung damit wieder gut aus.

Am Montag sorgten zunächst überraschend schwache Hausverkäufe für negative Stimmung. Der Einbruch des US-Immobilienmarktes war der Grund für das Platzen der Immobilienblase und damit der Beginn einer weltweiten Rezession. Dadurch wurden vor allem Finanztitel belastet. Am Dienstag kam mit einem überraschend stark gefallenen deutschen Einkaufsmanagerindex die nächste schwache Konjunkturmeldung. Einen Tag später meldete das ifo-Institut einen ebenfalls überraschend starken Rückgang des ifo-Indexes. Diese Nachrichten sorgen normalerweise für Kursverluste und Ängste unter den Börsianern. In der vergangenen Woche wurden diese Negativmeldungen jedoch mit der Hoffnung auf Zinssenkungen durch die EZB gefeiert.

Unter den DAX-Aktien legten die Papiere von BASF mit einem Wochengewinn von 10,6 Prozent auf 72,75 Euro am stärksten zu. Trotz schwacher Konjunktur konnten die Ludwigshafener im ersten Quartal Umsatz und Gewinn steigern. Alleine am Freitag legte das Papier deutlich zu und sorgte für eine positive Entwicklung beim DAX. Von der allgemein positiven Kursentwicklung profitierten vor allem die Verlierer der Vorwochen. Die volatilen infineon-Papiere legten in der vergangenen Handelswoche 8,2 Prozent auf 5,91 Euro zu und Continental kletterten 7,7 Prozent nach oben.

Den höchsten Kursverlust von 10,7 Prozent fuhren die Aktien der Commerzbank ein. Nach dem Aktientausch im Verhältnis 10:1 hat sich zumindest optisch der Kurs der Commerzbank-Aktie wieder erholt. Zum Handelsende verabschiedeten sich die Commerzbank-Aktien mit 10,20 Euro ins Wochenende. Aktien des Düngemittelhersteller K+S verbilligten sich um 2 Prozent auf 32,89 Euro nachdem bekannt wurde, dass in Kanada ein großes Kaliförderprojekt um rund 25 Prozent teurer wird. Ebenfalls Kursverluste hatten Merck mit 1,2 Prozent und FMC mit 0,8 Prozent zu verbuchen.

Dividendenabschläge sorgen nur rein optisch für höhere Kursverluste. Der Rückversicherer schüttet 7 Euro je Anteilsschein an die Aktionäre aus. Bei VW sind es 3,56 Euro je Vorzugsaktie und 3,50 Euro je Stammaktie.

Nach der starken Kursentwicklung der vergangenen Handelstage scheint die Luft für weitere Kursgewinne erst einmal dünn zu sein. Falls sich die Anzeichen auf eine mögliche Zinssenkung durch die EZB weiter verdichten, könnte dies zusätzliche Energie für weitere Kursgewinne bedeuten. Weitere positive Nachrichten zur langfristigen Konjunkturentwicklung könnten ebenfalls eine entsprechende Kursrally einläuten.

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