DAX-Wochenrückblick vom 1.9.2013

Der Syrien-Konflikt hat das Börsenparkett in der vergangenen Handelswoche beherrscht und den DAX um 314 Punkte einbrechen lassen. Dieser Kursverlust von 3,7 Prozent sorgte für einen Punkteverfall auf 8.103 Punkte. Nachdem der DAX zu Wochenbeginn noch mit einem leichten Kursplus von 0,2 Prozent startete, überwogen an den folgenden Tagen die Minuszeichen – am Dienstag brach der Deutsche Aktienindex um 2,3 Prozent ein und am Mittwoch folgte ein Kursverlust von 1 Prozent. Ein möglicher Militärschlag im Syrienkonflikt sowie das Risiko einer Ausweitung des Nahost-Konfliktes sorgten für Unsicherheit unter den Börsianern. Selbst ein überraschend guter ifo-Geschäftsklimaindex fand kaum Beachtung. Eine kleine Gegenbewegung verzeichnete der DAX am Donnerstag. Nachdem bekannt wurde, dass ein Militärschlag nicht unmittelbar bevorsteht, kam es zu einer Beruhigung an den Aktienmärkten. Der DAX legte am Donnerstag mit 0,5 Prozent leicht zu. Am Freitag ging es dann erneut in den Keller. Nach positiven Konjunkturdaten ging es mit den Aktienmärkten kurioserweise erneut in den Keller. Börsianer sehen damit das Ende der lockeren Geldpolitik durch die US-Notenbank näher rücken und verkauften. Beim DAX zeigte die Kurstafel am Freitag einen Tagesverlust von 1,1 Prozent an.

Unter den DAX-Aktien litten in der vergangenen Woche vor allem konjunkturabhängige Aktien sowie Aktien aus der Luftfahrtbranche unter den starken Schwankungen. Den höchsten Wochenverlust von 6,9 Prozent erzielten die Papiere von Daimler. Und das, obwohl der seit einigen Wochen andauernde Streit um die Zulassungen von Mercedes-Fahrzeugen in Frankreich aufgrund des Einsatzes eines bestimmten Klimaanlagen-Kältemittels zu Gunsten von Daimler entschieden wurde. Die Daimler-Aktie gab 3,83 Euro nach und ging am Freitag bei einem Stand von 51,92 Euro aus dem Handel. Aktien der Deutschen Lufthansa verbilligten sich um 6,4 Prozent auf 13,50 Euro. Der Syrien-Konflikt belastet die Luftfahrt. Der steigende Ölpreis treibt außerdem die Betriebskosten für Flugbenzin in die Höhe. Mit Continental, BMW und VW gehören weitere Aktien aus dem Automobilsektor zu den Verlierern der Woche. Auch diese Aktien gaben im Wochenverlauf jeweils um mehr als 5 Prozent an Wert nach.

Gegen den Trend entwickelten sich die Aktien der Commerzbank besonders positiv. Die Kurs des Frankfurter Kreditinstitutes verloren lediglich 0,2 Prozent und gingen mit einem Kurs von 8,80 Euro aus dem Handel. Damit scheint die Sanierung der Commerzbank langsam Früchte zu tragen. Fünf Jahre nach der Übernahme der Dresdner Bank und der Belastung durch die Finanzkrise, unter der die Dresdner Bank besonders litt, scheint sich die Übernahme des Privaktkundengeschäftes langsam zu rechnen. Nach stärkeren Verlusten in der Vorwoche ging die vergangene Handelswoche auch für Lanxess mit einem Wochenverlust von nur 0,4 Prozent erfreulich zu Ende. Deutsche Telekom und K+S geben jeweils weniger als 1 Prozent nach. Turbulente Nachrichten um die russischen Kaliproduzenten lassen das Gewicht der Deutschen K+S steigen und sorgen möglicherweise für bessere Geschäfte. Immerhin entspannten sich die Märkte in Bezug auf K+S wieder.

Der Syrien-Konflikt, ein steigender Ölpreis sowie eine mögliche Änderung der Geldpolitik durch die US-Notenbank werden auch in der kommenden Woche die Themen auf dem Börsenparkett sein. Da alle Themen jeweils genügend Stoff bieten, ist der Aktienmarkt äußerst vorsichtig zu beobachten. Kurzfristige hohe Kursverluste sind dabei nicht ausgeschlossen und sollten zu sinnvollen Investments in solide und günstig bewertete Dividendenpapiere genutzt werden. Für Spannung dürfte auch die Tagung des Arbeitskreises Aktienindex sorgen, der über die Zusammensetzung des DAX berät. Demnach ist die K+S-Aktie derzeit das einzige Papiere, dem eine Neuordnung drohen könnte. Experten gehen davon aus, dass trotz seines starken Kursverfalls K+S seine DAX-Position behalten wird.

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