DAX-Wochenrückblick vom 3.8.2013

Mit einem Wochengewinn von fast 2 Prozent hat der DAX die vergangene Handelswoche beendet. Dabei ist der Deutsche Aktienindex um 162 Punkte gestiegen und ging zum Wochenschluss bei einem Indexstand von 8.407 Punkten aus dem Handel. Nachdem der Wochenstart zunächst unspektakulär war und lediglich kleine Kursgewinne verbucht werden konnten, ging es am Donnerstag mit einem Tagesgewinn von 1,6 Prozent deutlich nach oben. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland hat positiv überrascht und ist auf einen Wert von 50,7 Punkte gestiegen. Außerdem sorgte der EZB-Präsident mit seiner  Aussage der Fortsetzung der aktuellen lockeren Geldpolitik für Vertrauen in die Aktienmärkte. Damit gerieten die durchwachsenen Unternehmensergebnisse in den Hintergrund und konnten den Aufwärtstrend beim DAX nicht beeinflussen. Der US-Arbeitsmarktbericht gab am Freitag keine klare Richtung vor. So ist es auch nicht überraschend, dass der DAX am Freitag unverändert den Handel beendet hatte.

Unter den DAX-Aktien setzten sich die Bayer-Aktien mit einem Wochengewinn von 7 Prozent an die Spitze der DAX-Werte. Das unbereinigte EBIT der Leverkusener lag Einersteits recht deutlich unter der Konsensschätzung. Dennoch hätten aber die neuen Produkte Xarelto, Stivarga und Eylea eine „hervorragende Entwicklung“gezeigt, so die DZ-Bank. Die Bayer-Aktie verabschiedete sich bei einem Stand von 89,63 Euro ins Wochenende. VW-Titel stiegen um 6 Prozent. Europas größter Autobauer steigerte sowohl Verkäufe als auch Umsätze. Der Rückgang beim operativen Gewinn fiel nicht so gravierend aus wie im ersten Quartal und weniger deutlich als zunächst befürchtet worden war. Diese positiven Nachrichten haben den Kurs der VW-Aktie auf 182,75 Euro klettern lassen. Nach dem Wechsel an der Konzernspitze bei Siemens wurde auf dem Börsenparkett die Siemens-Aktie wieder gekauft. Die Papiere gehörten mit einem Wochengewinn von 5,1 Prozent auf 83,75 Euro zu den Wochengewinnern.

Deutlich schlechter entwickelten sich dagegen die Papiere des Kasseler Kaliproduzenten K+S. Der Kurs brach um 29 Prozent auf einen Schlusskurs von 18,72 Euro ein. Damit hat die Aktie innerhalb einer Woche 7,73 Euro an Wert verloren. Auslöser der rasanten Talfahrt waren Aussagen des russischen Wettbewerbers Uralkali gewesen, der sich skeptisch zu den weiteren Aussichten für den Kalipreis geäußert hatte. Nach dieser Meldung rechnen die Russen im zweiten Halbjahr nur noch mit einem Weltkalipreis von 300 Dollar je Tonne. Aktuell liegt der Kali-Preis bei rund 400 Dollar. Positive Nachrichten gab es bereits von ersten Analysten. Die Analysten der NordLB hielten die Kursreaktion bei K+S für stark übertrieben und sprachen von einer hohen Verunsicherung der Investoren. Ebenfalls nach unten ging es mit den Papieren der Lufthansa. Die Fluglinie setzte in den Monaten April bis Juni wegen geringerer Flüge weniger um als im Vorjahr. Der operative Gewinn fiel um gut ein Viertel und das Nettoergebnis ging sogar um 43 Prozent nach unten. Der Aktienkurs der Lufthansa verlor 5,1 Prozent auf 14,66 Euro. Die Aktie der Deutschen Bank gab 4,5 Prozent nach, nachdem der deutsche Branchenprimus mit den Geschäftszahlen zum zweiten Quartal die Erwartungen der Marktteilnehmer verfehlt hatte. Bei der Entwicklung beim Nettogewinn habe die Deutsche Bank deutlich schlechter abgeschnitten. Vor allem aber beim Handel mit festverzinslichen Papieren und beim Zinsüberschuss legte die Bank eine Bauchlandung hin und verfehlte die Ziele. Zum Wochenschluss ging die Deutsche Bank-Aktie bei einem Stand von 34,50 Euro aus dem Handel.

Beim DAX könnte es in den nächsten Wochen neue Allzeithöchststände geben. Die aktuelle Berichtssaison läuft durchwachsen, jedoch deutlich besser als befürchtet. Inzwischen mehren sich auch die Anzeichen, dass die Rezession in Europa langsam dem Ende entgegensteuert und damit die Weichen für neues Wachstum gestellt werden. Mit der gleichzeitigen Fortsetzung der billigen Zinspolitik durch die EZB und die US-Notenbank, die zumindest in den kommenden Wochen anhalten wird, sind die Rahmenbedingungen für weitere Kursgewinne gelegt. Damit dürfte der DAX genügend Kraft haben um in den nächsten Wochen weiter zuzulegen und neue Höchststände zu markieren.

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