DAX-Wochenrückblick vom 16.12.2012

Der Deutsche Aktienmarkt hat in der vergangenen Woche die Aufwärtstendenz fortgesetzt und 1,1 Prozent auf 7.596 Punkte zugelegt. Damit notiert der DAX 79 Punkte über dem Schlußstand der letzten Woche. In den vergangenen vier Wochen können sich die Börsianer über einen Kursgewinn von rund 700 Punkten freuen. Im Wochenverlauf notierte der DAX sogar oberhalb der 7.600er Marke und hat damit ein neues Jahreshoch markiert. Gute Konjunkturaussichten sowie berechtigte Hoffnungen auf ein Ende der Euroschuldenkrise in den nächsten 3 Jahren haben die Börsianer zu Aktien greifen lassen. Lediglich in den USA wird derzeit die Stimmung getrübt, denn die Regierung konnte sich bislang nicht auf Maßnahmen zur Bekämpfung der Schulden einigen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, drohen dem Land automatische Ausgabenkürzungen sowie Steuererhöhungen. Es wird erwartet, dass dadurch die amerikanische Wirtschaft in die Rezession zurückfällt. Dies belastet derzeit den Aktienmarkt in den USA und wirkt sich auch negativ auf den DAX aus.

Unter den DAX-Aktien überwiegen die positiven Vorzeichen. Den höchsten Wochengewinn von 9,2 Prozent auf 17,72 Euro erzielten die Papiere von ThyssenKrupp. Nachdem das Unternehmen einen Milliardenverlust angekündigt hat, der Verkauf der defizitären Tochter American Steel wieder Fortschritte macht und drei Vorstände entlassen wurden, geht man davon aus, dass beim Stahlkonzern nun reiner Tisch gemacht wurde. Analysten stuften die Aktie jedenfalls hoch und empfahlen die Papiere zum Kauf. Sehr fest entwickelten sich die Papiere von Daimler mit einem Wochengewinn von 4,8 Prozent. Der Kurs legte um 1,87 Euro auf 40,67 Euro zu. Daimler-Aktien profitierten von den Kursgewinnen der Automobilwerte genauso wie die BMW-Aktien, die immerhin 3,9 Prozent auf 71,73 Euro kletterten.

Eine schwere Woche hatte die Deutsche Bank. Nach der Libor-Affäre, Ermittlungen wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung durchsuchte diese Woche die Staatsanwaltschaft die Geschäftsräume der Deutschen Bank in Sachen Geldwäsche und Steuerbetrug. Auch die Niederlage im Kirch-Prozeß gab deutschlands größtem Kreditinstitut einen weiteren Dämpfer. Der Kurs der Deutsche Bank-Aktien gab im Wochenverlauf um 5,5 Prozent auf 60,79 Euro nach. Ebenfalls schwächer notierten die weniger konjunktursensiblen Aktien Henkel und Fresenius Medical Care, die jeweils rund 2 Prozent verloren.

Das Aktienjahr 2012 neigt sich langsam dem Ende. Die ersten Börsianer verabschieden sich bereits in den Weihnachtsurlaub, so dass in den nächsten drei Wochen mit zurückgehenden Börsenumsätzen zu rechnen ist. In dieser Zeit lösen dann bereits kleinere Aufträge größere Kursbewegungen aus. Zum Jahresende werden im Rahmen des Window Dressing besonders gut gelaufende Aktien noch einmal gekauft. Dieser Trend führt dazu, dass in aller Regel diese Titel auch zum Jahresende weiter zulegen werden. Im aktuellen Jahr könnten in den nächsten Tagen deshalb vor allem die Aktien von Bayer, SAP und Lufthansa zu den Gewinnern zählen.

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