DAX-Wochenrückblick vom 17.11.2012

Nachdem der DAX bereits in der Vorwoche deutlich leichter notierte, setzte sich der Kursrückgang auch in der vergangenen Handelswoche fort. Der Deutsche Aktienindex gab um 3 Prozent nach und ist damit unter die 7.000er Marke gerutscht. Zum Wochenschluss ging der Index bei einem Stand von 6.951 Punkten aus dem Handel und notiert damit 213 Punkte unter dem Schlußstand der Vorwoche. Nachdem der DAX zunächst unverändert in die Börsenwoche startete und sowohl am Montag als auch am Dienstag sich die Kurs kaum veränderten, ging es an den folgenden Tagen deutlicher in den Keller. Nachdem die Euro-Schuldenkrise monatelang im Blickpunkt der Börsianer stand, weckt nun das global viel größere Problem die Aufmerksamkeit auf sich. Auch den USA wachsen die Schulden über den Kopf. Sollte es bis zum Jahresende zu keiner Einigung kommen, werden automatische Maßnahmen wie Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen zur Schuldenbekämpfung eingeführt. Damit steigt jedoch die Gefahr eines Wirtschaftsabschwungs, was den Börsianern überhaupt nicht gefällt. In Europa ist die Rezession noch nicht vorbei. Während es Frankreich zur Überraschung der Marktteilnehmer gelang im letzten Quartal ein Wachstum von 0,2 Prozent zu erzielen, ist auch Deutschland auf eine Wirtschaftsleistung von nur noch 0,2 Prozent abgerutscht. Damit ist die Konjunktur deutlich ins Stottern geraten, was sich mit dem Abschwung an der Börse widerspiegelt.

Unter den DAX-Aktien rauschten die Papiere des Energieriesen E.on mit einem Wochenverlust von 16 Prozent in den Keller. Damit wurde der bisherige Jahrestiefstand geknackt. Die E.on-Aktie brach alleine am Dienstag nach der Veröffentlichung von Unternehmenszahlen um 11 Prozent ein. Zwar sieht es für das laufende Jahr gut aus und die Prognosen wurden bestätigt, allerdings wurde der Ausblick für das nächste Jahr reduziert. Börsianer verkauften die Aktie und zahlreiche Analysten senkten den Ausblick. Hart erwischte es auch die beiden konjunktursensiblten Titel HeidelbergCement und ThyssenKrupp. Beide Aktien verloren jeweils etwas mehr als 8 Prozent im Wochenverlauf. HeidelbergCement rutschten damit auf 38,41 Euro ab und ThyssenKrupp gingen mit einem Kurs von 15,96 Euro aus dem Handel. Auf der Verkäuferseite standen Commerzbank-Aktien, die 6,8 Prozent auf 1,24 Euro nachgaben und K+S, die 6,3 Prozent auf 32,99 Euro verloren. Bei K+S sorgte ein schwaches Umfeld für fallende Kurse.

Etwas überraschend waren die von infineon veröffentlichten Daten. Hier hatte man wohl Schlimmeres erwartet. Der Aktie half es immerhin den Kurs zu halten. Die Aktie ging unverändert mit 5,37 Euro ins Wochenende. Damit war infineon bereits die beste Aktie im DAX. Positive Quartalszahlen von Merck verhinderten größere Verluste. Die Merck-Aktie gab im Wochenvergleich lediglich 11 Cent auf 97,14 Euro nach. Stabil entwickelte sich der Aktienkurs der Deutschen Post und der Softwareschmiede SAP. Beide Titel waren auf dem Börsenparkett gefragt und notierten lediglich leicht im Minus.

Da die Unsicherheit auch in der kommenden Woche anhalten wird, ist derzeit keine eindeutige Aussage zur weiteren Kursentwicklung beim DAX möglich. Die Schuldenkrise in den USA mit der Fiskalklippe könnte die Märkte genauso verunsichern wie eine weitere Eskalation in der bewaffneten Auseinandersetzung im Nahen Osten. Sollte es jedoch positive Überraschungen geben, könnte der DAX schnell wieder in die andere Richtung drehen und Kursgewinne verbuchen.

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