DAX legt 1,4 Prozent zu – wenig Bewegung, aber 4 von 5 Handelstage mit Gewinnen – Versorger liegen wieder in der Gunst der Anleger – RWE, Continental und E.on sind die Wochengewinner

Mit der vergangenen Handelswoche gab es eine insgesamt eher langweilige Woche. Wenig kursbewegende Meldungen sowie geringe Veränderungen an den einzelnen Handelstagen prägten das Bild. Der DAX scheint sich unterhalb des Allzeithochs festzubeissen. Umso erfreulicher an dieser Entwicklung ist jedoch, dass die geringen Kursveränderungen an vier von fünf Handelstagen in der vergangenen Woche Tagesgewinne waren, die sich auf einen Wochengewinn von 1,4 Prozent summierten. Damit stieg der Deutsche Aktienindex um 139 Punkten und notiert bei 9.768 Punkten.

Eine Trendwende gab es bei den Versorgern. Nach der Vorlage der Geschäftszahlen durch RWE in der Vorwoche und den positiven Goldman Sachs-Analystenkommentaren ging es mit dem Papier deutlich nach oben. Zahlreiche ausländische Investoren greifen zu und legen die deutschen Stromkonzerne in ihre Aktiendepots. Der Aktie von RWE verhalf dies zu einem Wochenplus von 9,1 Prozent auf 29,13 Euro. Bei E.on reichte es immerhin zu Platz 3 im Wochenranking der DAX-Aktien. Das Papier des RWE-Wettbewerbers legte 7,4 Prozent auf 14,05 Euro zu. Ebenfalls stark entwickelten sich die Papiere von Continental. Nach den Verlusten in der Vorwoche sprachen Börsianer von einer Korrektur der Verluste der Vorwoche. Das Dividendenpapier des Reifenherstellers legte 7,6 Prozent auf 169,65 Euro zu.

Am anderen Ende liegen dagegen die Aktien der Deutschen Bank mit einem Kursverlust von 2,6 Prozent. Dies entspricht einem Kursrückgang von 80 Cent, wobei allein 75 Cent als Dividendenabschlag den Aktionären als Ausschüttung zugeflossen ist. Die tatsächliche Entwicklung sieht damit deutlich besser aus als es optisch zunächst erscheint. Bei Fresenius beträgt der Kursrückgang ebenfalls 2,6 Prozent, was einem Kursverlust von 2,85 Euro entspricht. Auch Fresenius schüttete Dividende aus. Hier beträgt der Dividendenabschlag 1,25 Euro, so dass nach Abzug dieses Sondereffekts dennoch ein realer Kursverlust unterm Strich bleibt. Tatsächlich so schlecht wie sich die Kursperformance darstellt, entwickelten sich die Papiere von Henkel, die mit einem Abschlag von 1,7 Prozent den Handel beendeten.

Die kommende Handelswoche kann zu Wochenbeginn möglicherweise durch den Ausgang der Europawahlen kurzfristig beeinflusst werden. Außerdem darf weiterhin der Konflikt um die Ukraine-Krise nicht vergessen werden. Hier könnte es ebenfalls zu Überraschungen kommen – sowohl positiv wie auch negativ – die Einflüsse auf die aktuelle Kursbewegung nehmen. Insgesamt ist das Börsenumfeld trotz eines leicht schwächeren ifo-Geschäftsklimaindexes sowie negativer europäischer Einkaufsmanagerindizes aus der vergangenen Woche positiv. Ein Überwinden des aktuellen Allzeithochs scheint damit nur eine Frage der Zeit und könnte unmittelbar bevorstehen. Weitere Kursgewinne bei den DAX-Aktien sind damit das wahrscheinlichste Szenario für die nächsten Handelswochen.

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